Normalerweise lautet die Rollenverteilung ja meist: böser Verteidiger mit Knochen aus Stahl gegen guten Stürmer mit zerbrechlichem Körper. Es sei denn, der Stürmer heißt Stefan Maierhofer. Wer da als Gegenspieler versucht, den Ball zu erreichen, sollte zumindest einmal beim FC Erzgebirge Aue mit seinen Kraftsportlern als Verteidiger gespielt haben. In Wien scheint das nicht der Fall gewesen zu sein. Und wenn man den 11 Freunde-Bericht liest zum Spiel von RB Salzburg bei Rapid Wien mit Stefan Maierhofer als einem der Hauptdarsteller dieser Begegnung, werden Erinnerungen an unglaubliche Sprintstrecken wach, die Stefan Maierhofer in Duisburg zurück gelegt hat. Dann denke ich aber auch an einige letzte schwere Schritte, als wir den Absprung zur Grätsche sahen, ich den Freund neben mir am Arm packte und hoffte, dass kein Spieler der anderen Mannschaft mehr an dem Ort sein würde, an dem Stefan Maierhofer anzukommen drohte. Ich denke an Kopfballsprünge, nach denen Verteidiger auf dem Boden lagen und weiß wieder, warum ich damals auch dachte, es gibt neben technischen Qualitäten gute andere Gründe, nicht gegen sondern mit Stefan Maierhofer in einer Mannschaft zu spielen.
Ich kann dann angstvolle Gegner verstehen, die zu Taktiken psychologischer Kriegsführung per SMS greifen, und genauso verstehe ich, warum die beiden beteiligten Fußballer nicht allzu viel darüber sagen wollen. Dafür sagt Stefan Maierhofer nach dem Spiel: »Fußball ist Männersport.«
Die Wiener Zuschauer fanden das gar nicht gut.
Der Grund ist weniger die Rempelei gegen den gegnerischen Torwart bei Minute bei 2`30 als die Bewegung des Maierhofer-Ellbogens bei Minute 3’50. Hätte der Schiedsrichter was gesehen, hätte es das klassische Maierhofer-Kopfball-Tor bei 5′ 50 nicht gegeben. Aber wie sagte Maierhofer ebenfalls nach dem Spiel in diesem für Duisburger nur schwer verständlichen Idiom: „Hätti, wari, täti“. Klingt nach finnisch, oder?
Meine Freude über die Julian-Koch-Rückkehr gibt es übrigens immer noch, mir fehlt nur die Muße, für sie Worte zu finden.
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