Zufriedenheit allerorten, gepaart mit ganz leisem Bedauern über vergebene späte Torchancen, was immer wieder schnell weggewischt wird. So fühlt die MSV-Welt nach dem torlosen Unentschieden in Dresden. Die Leistung der Mannschaft stimmt zuversichtlich, auch wenn ich jetzt mal die Harmonie ein wenig stören möchte. Diese Querschläger und Verlegenheitskerzen, mit denen hin und wieder in der zweiten Halbzeit die Dresdner Angriffe unterbunden wurden, haben mich jedes Mal aufgeregt. Auch ein blindes Huhn findet bei so viel Körner Hinlegen gelegentlich eins.
Andererseits bin ich auch dankbar für diese Anspannung. Ich hatte da so meine Befürchtungen. Ihr kennt das vielleicht? Du fühlst dich merkwürdig leer, wenn du daran denkst, was du magst. Nichts schwingt dann in dir. Ist irgendwas geschehen und du willst es dir nicht eingestehen? Du weißt selbst nicht was. Doch du fühlst nichts, wo du sonst so bewegt bist. Du machst weiter wie gewohnt, willst es auch nicht wahrhaben und dann …
Dann war sofort alles so wie immer. Keine Ahnung, was das war. Manchmal hilft es eben, einfach weiterzumachen. Jeder Angriff Richtung Dresdner Tor ließ mich hoffen, wenn auch bis auf den Beginn und die letzten Minuten solche Hoffnungen nicht lange anhielten. Fast allen Angriffen Richtung Duisburger Tor sah ich eigentlich recht entspannt entgegen bis eben zu jenen Momenten, in denen da der Ball wild hoch in die Luft geschossen wurde. In den letzten zehn Minuten war den Dresdnern die Angst vor einer Niederlage anzumerken. Und natürlich wäre dieses Siegtor kurz vor Schluss durch Goran Sukalo oder Ranisav Jovanović großartig gewesen. Zunächst dachte ich sogar, das wäre ungerecht gewesen, aber mit etwas Abstand hätte ich dieses Tor als Ergebnis des besser organisierten Spiels der Zebras und des längeren Atems angesehen.
Es sollte nicht sein. Karnevalssamstag nun gegen den TSV 1860 München, ohne die gelbgesperrten Goran Sukalo und Branimir Bajic. Trotz dieses Handicaps bleibe ich nach dem Spiel gegen Dresden sehr viel gelassener, als es im Herbst letzten Jahres noch der Fall gewesen wäre.
Die Pressekonferenz und Stimmen von Benjamin Kern, Ranisav Jovanović und Julian Koch nach dem Spiel:
Der Nachbericht vom MDR mit einigen Pacult-O-Tönen und launigem Kommentar aus Dresdner Perspektive findet sich mit einem Klick weiter bei youtube.
Bilder vom Spiel in einem etwa 13minütigen Zusammenschnitt von einer Hintertorkamera ebenfalls dort mit einem Klick weiter.
0 Antworten to “Kein Spiel zum Streiten”