Kaum wurde die Verpflichtung des Stürmers Filip Orsula durch den MSV Duisburg vorgestern bekannt gegeben, schon kommentierte das einen Tag später im Kölner Stadt-Anzeiger der vom 1. FC Köln verpflichtete Verteidiger Roman Golobart. Nun gut, er hat sich nicht im speziellen zu Filip Orsula geäußert. Sein Kommentar war mehr allgemeiner Art, und auch nicht unbedingt zum MSV Duisburg. Aber manchmal sagt einer was, ohne zu ahnen, dass seine Worte auch anderswo von Bedeutung sein können. Wie es der Zufall will, spielte Roman Golobart wie Filiop Orsula bei Wigan Athletic. Sie werden sich kennen, wenn auch Golobart zum Kader der ersten Mannschaft gehörte, wo Filip Orsula nur selten einen Platz einnahm. In Deutschland ist Golobart nun eines schnell aufgefallen, wie in dem Artikel über ihn im Kölner Stadt-Anzeiger zu lesen ist.
Mit körperlicher Härte hat Golobart generell eher kein Problem. Nach seiner fußballerischen Grundausbildung in Spanien trieb es ihn in die rustikalen Hochburgen England und Schottland. Herausgekommen ist eine kantige, technisch versierte, menschliche Maschine. An manche Eigenschaften seiner neuen Mit- und Gegenspieler muss er sich erst gewöhnen. „Es ist ein großer Unterschied. Der Fußball in Schottland und England ist viel physischer als in Deutschland. Hier machen viele Spieler großes Theater. Ich weiß nicht, warum. Sie gewinnen dadurch ja nichts.“
Jetzt nehme man die Verteidigerworte zur eigenen robusten Spielweise zusammen mit Carsten Baumanns Willkommensworte für Filip Orsula: „In England hat er gelernt, sich durchzusetzen“, dann erhalten wir einen noch deutlicheren Grund dafür, warum der Trainer des MSV Duisburg der Meinung ist, der neue Stürmer des MSV Duisburg werde uns Spaß bereiten können. Ich stelle mir jedenfalls schon mal zur Vorfreude einen Filip Orsula vor, der in jeder Spielsituation, in der etwa Sören Brandy zu Boden gesunken wäre, einfach mit dem Ball weiter läuft. Nichts für ungut, Sören Brandy! Irgendwie müssen wir schließlich endlich damit klar kommen, dass die Erinnerung an die letzte Saison immer mal wieder noch einen kurzen Stich versetzt. Und dazu erinnert man sich am besten erst mal nur an all die nervenden gemeinsamen Momente der Vergangenheit.
Zu Filip Orsula lässt sich im Netz kaum etwas finden. Einen Clip gibt es, in dem er eine winzige Randrolle spielt. Ich habe ihn dennoch eingebunden, um uns und Carsten Baumann für das Spiel gegen den SC Paderborn zu zeigen, mit knappen Ergebnissen plus Pokalatmosphäre kennt sich Filip Orsula aus. Sein Trainer bei Wigan Athletic traute ihm im League Cup Achtelfinale gegen Bradford City Nervenstärke und Treffsicherheit im Elfmeterschießen zu. Er wechselte ihn in der 120. Minute ein. Als einer der ersten fünf Schützen war er nicht vorgesehen. Mit der Nummer 35 steht er an der Mittellinie und muss dann mit ansehen, wie seine Mannschaft dieses Elfmeterschießen verliert. Das Gefühl zu gewinnen kann er also nun in Deutschland kennenlernen. Bei dem überraschenden Triumph von Wigan Athletic im FA Cup der letzten Saison war er, wenn überhaupt anwesend, auch nur auf der Tribüne dabei.
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