Per Mertesacker hatte gestern am späten Abend natürlich lange 120 Minuten Zeit, im Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Algerien das notwendige Gefühl fürs Timing zu entwickeln. Ein kleiner Patzer in der ersten Halbzeit bei einem Pass machte ihn nur noch konzentrierter, danach sah ich ihn mit den richtigen Entscheidungen im richtigen Moment. Befreiungsschläge sind mitgemeint. Als ZDF-Reporter aber wirst du zur O-Ton-Jagd immer ohne Aufwärmen ins Getümmel geworfen. Da verliert du leicht in der Hektik der Anfangsminuten den Überblick, fühlst dich noch nicht richtig im Spiel und packst aus Angst den Erwartungen deiner Redakteurstrainer nicht gerecht zu werden, sofort die rustikale Grätsch-Frage als ein Ausrufezeichen aus. Nach den siegreichen 120 Minuten schreckt Per Mertesacker so etwas überhaupt nicht. Trotz seiner Erschöpfung nimmt er den Kampf auf und gibt in selber Manier die Antwort, um anschließend zu eleganter Rede zurückzufinden und die Situation vollends zu klären. Per Mertesacker, heute Nacht, ein wahrer Meister des Timing!
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