Neulich habe ich bereits drei Songs von Emscherkurve 77 vorgestellt. Nun gibt es einen Nachtrag, der meinen Eindruck bestätigt, dass diese Band einen großen Teil ihrer kreativen Kraft aus dem Verhältnis zur Ruhrstadt zieht. „Nenn du es Stadt, ich nenne es Heimat, das Fleckchen Erde, das ein jeder gerne hat“, heißt es in: „Wurzeln, Seele, Elternhaus“.
Kurz nochmals die Wikipedia-Stichworte zu Emscherkurve 77: 2000 gegründet, stammt aus dem Ruhrstadt-Stadtteil Oberhausen, steht fest zum Punk sowie zu Rot-Weiß Oberhausen, so dass zwei Band-Songs dem Verein gewidmet sind: Die Macht vom Niederrhein und Rot-Weiß Oberhausen.
„Wurzeln, Seele, Elternhaus“ ist auf einem Sampler erschienen. Der zum Song gehörige Clip zeigt schöne Bewegtbilder eines 50er-Jahre-Ruhrgebiets, in dem die Schwerindustrie noch den Alltag bestimmt und das Leben in den Arbeitersiedlungen sich oft auf der Straße abspielte. Den wunderbaren O-Ton zu Beginn hatte ich noch niemals gehört. Die patriarchische Stimme zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung unter den Bergarbeiten. Ich muss mal nachfragen, wer da spricht.
Zusammen mit den Bildern macht dieser Mann jedenfalls Arbeiteralltag auf grandiose Weise lebendig. Man muss sich nur vergegenwärtigen, was sich heute so kurios anhört, war seinerzeit Thema in vielen Familien. Doch kann er der Öffentlichkeit mitteilen: „Der Freitag, der Lohntag, ist für unseren Kumpel kein Sauftag mehr“, denn der „Kumpel sucht heute sein Zuhause“. Das Stück selbst ist dann bester Heimatliedgesang in besagter Punk-Tradition – Ton ab:
Hinweise auf weitere online zu findende Ruhrstadt-Lieder nehme ich gern entgegen. Helft mit die Sammlung wachsen zu lassen.
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