Nach dieser Woche stelle ich fest, meine Hoffnung ist kein psychischer Prozess. Meine Hoffnung ist anscheinend eine Funktion des vegetativen Nervensystems. Meine Hoffnung ist wie Hunger und Durst, ein komplexer Prozess des Körpers, gesteuert von Hormonen. Die Hoffnung kommt, wird immer stärker und muss dann erstmal wieder enttäuscht werden, damit sie verschwindet.
Mein Verstand beobachtet das alles ziemlich genervt und denkt, diese Hoffnung auf den Klassenerhalt vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC darf doch nicht wahr sein. Selbst wenn die noch so winzig ist, das ist mir zu viel. Bleiben wir doch mal realistisch nach der Niederlage gegen Arminia Bielefeld. Hört das denn nie auf?
Natürlich nicht, poltert alles Hoffnung tragende in mir. Das ist Fußball. Das ist der Sport, in dem bis zum Schlusspfiff, bis zum Saisonende immer noch manchmal alles möglich ist, selbst wenn eine Mannschaft am Boden liegt. Das ist der Sport, in dem der Zufall eine so große Rolle spielt – das Glück.
Versteht ihr, das Glück? Ich gewinne sonst so gut wie nie bei irgendwelchen Gewinnspielen, und entsprechend lange schon schaue ich mir ergebnislos jedes Jahr aufs Neue die Gewinnlisten vom Lions Club Adventskalender an. Nun wurde im letzten Dezember zum ersten Mal meine Losnummer gezogen, und der Gewinn war eine VIP-Karte des MSV ausgerechnet für das Spiel gegen den Karlsruher SC.
Ich gewinne sonst so gut wie nie was. Das kennen die Spieler in dieser Saison doch auch. Können die sich nicht einfach von morgen an bis zum Ende der Saison an meinem Glück ein Beispiel nehmen?
2 Antworten to “Mit Glück zum Sieg”