Seitdem mir eine Baumgart-Schlagzeile nach der anderen in meine Timelines gespült wird, denke ich mal wieder, angemessenes Sprechen ist sehr förderlich für gelingendes Zusammenleben. Damit meine ich nicht, wie Steffen Baumgart die Schiedsrichterentscheidung kommentiert. Ich meine die Schlagzeilenproduzenten. Mir ist schon klar, dass ich an den Regeln des Marktes beim Buhlen um Aufmerksamkeit und den Allgorithmen, die das Emotionale nach oben spülen, nichts ändere. Dennoch will ich als Schmetterlingsflügelschlag im Erzählstrom über die Wirklichkeit festhalten:
Steffen Baumgart tobt nicht.
Steffen Baumgart flippt nicht aus
Steffen Baumgart rastet nicht aus.
Einen Baumgart-Ausraster gibt es nicht.
Steffen Baumgart ist wütend. Steffen Baumgart ist zornig. Aber er redet kontrolliert. Er kritisiert und urteilt hart über die Schiedsrichter-Entscheidung sowie das Schiedsrichter-Verhalten. Ich sehe keine Affekt-Reaktion, wie sie die Schlagzeilen suggerieren.
Die entsprechenden Schlagzeilen mit einer fantasierten Wirklichkeit von Sport 1, RTL, Westfälische Allgemeine, BILD, Eurosport und anderen Lokalmedien Deutschlands, die anscheinend eine Agenturmeldung übernommen haben, finden sich mit der Google-Suche.
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