Dotchev-Sätze zum Einrahmen

Schon bei seiner Vorstellung als neuer Trainer des MSV überzeugte mich Pavel Dotchev mit seinen souveränen, sachlichen Antworten und seinem Blick auf den sozialen Zusammenhang bei seiner Arbeit als Fußballtrainer. Nun habe ich mir die Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Unterhaching angesehen. Ich finde es beeindruckend, wie er in diesen doch sehr ritualisierten Fragerunden mit den oft gleichen Fragen der Journalisten offen und interessant spricht. Es entsteht ein tatsächlicher Austausch. Auch wenn er über den Gegner spricht, bleibt er nicht bei allgemeinen Floskeln zu dessen Spielstärke. Er ordnet ein und ist genau.

Dieser Eindruck entsteht auch, weil seine Antworten sich immer wieder nicht nur auf den rein sportlichen Zusammenhang beziehen. Durch seine Antworten wird erfahrbar, fußballerischer Erfolg hat Rahmenbedingungen, die ein Trainer nicht immer kontrollieren kann. Natürlich gehört zum Fußball das Emotionale und Irrationale auch bei den Sportlern selbst, doch wie er Fragen in diese Richtung, eben nach der Folklore des Fußballs, in die eigentlich wichtige Richtung lenkt, nämlich die Strukturen des Spiels, lässt den sachlichen Analytiker erkennen.

Pavel Dotchev weiß um die Bedeutung des Wohlbefindens seiner Spieler, aber er lässt sie nicht aus der Verantwortung für die eigene Motivation und Leistung. Er sucht die Fakten für Erfolg, und eine Voraussetzung kann zum Beispiel auch etwas Ritualhaftes vor dem Spiel sein. Dieses Ritualhafte ist für ihn aber offensichtlich eine Kleinigkeit gegenüber den eigentlich wichtigen Dingen.

Am besten hört man ihm selbst zu. Wer dazu keine Zeit hat, hier der Dotchev-Zitat-Service im Zebrastreifenblog.

Für die Spieler muss man auch sagen, es ist auch keine leichte Situation. Das ist jetzt dieses Jahr schon der dritte Trainer, der mit seine Idee kommt und versucht, die Spieler mit zu viel Information zu bombadieren. Deshalb bin ich auch sehr, sehr vorsichtig, wieviel Information ich an die Spieler gebe, weil letztendlich es geht auch um eigene Verantwortung auf dem Platz.

Ich kriege immer wieder auch so von meinen Spielern als Feedback, dass die Stimmung positiv geworden ist.

Ich habe schon sehr viel Respekt vor den Mannschaften in der Liga und die Tabelle darf uns jetzt nicht sehr viel täuschen. Von anderer Seite muss ich sagen, das ist ein Spiel für uns, wo wir gewinnen müssen. Wir können jetzt nicht versuchen, den Druck rauszunehmen. Wir müssen den positiven Druck nehmen, weil das ist ein direkter Konkurrent.

Motivation gehört natürlich auch dazu, du musst die Spieler motivieren. Aber für mich ist aber auch eigene Motivation das allerwichtigste. Als Trainer kannst du dich nicht als Kasper immer machen und 1000 Euro – oder 1000 D-Mark gab es damals – da an die Wand kleben und sagen, das könnt ihr nehmen oder wie auch immer. Es gibt so einige Sachen […] Aber für mich ist ja wichtig, dass die eigene Motivation bringen, dann wirst du Erfolg haben. Weil wenn ich da anfange jedes Spiel die Spieler zu motivieren und die nicht verstanden haben in jetziger Situation um was geht, dann habe ich auch keine Chance.

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