Nach dem wochenlangen krankheitsbedingten Ausfall bin ich auch in Sachen Kondition fast wieder bei 100 Prozent und schaffe, wenn es wie gegen Halle sein muss, mehr als 90 Minuten durchzustehen. Zumal ich in meiner Karriere als Fußballfan in einem Alter bin, in dem gerade die Erfahrung eine meiner Stärken ist. Das betone ich so sehr, weil einige von euch den besonderen Sinn eines Tabellenrechners für die mentale Verfassung in Duisburg noch nicht verstanden haben.
Das mag an mangelnder Erfahrung liegen oder an grundsätzlicher Skepsis gegenüber den modernen Methoden des Mentaltrainings. Ich darf unbescheiden behaupten, sollte sich im Funktionsteam die Position des Mentaltrainers in noch mehr spezialisierte Segmente aufspalten, wäre ich im deutschsprachigen Raum sicher einer der profiliertesten Experten des Motivationshilfensegments Tabellenrechnungswesen. Schon als junger Erwachsener habe ich mich mit dem Thema in zugegeben noch amateurhafter Weise für einen humoristischen Text auseinandergesetzt.
Die Grundbedingungen hatte ich damals aber schon erfasst. Beim Tabellenrechnungswesen ist die Wahrscheinlichkeit eines Ergebnisses nur eine von vielen Einflussgrößen. Vor allem geht es um die Stimmung in Umfeld und Verein, die ich durch die kontrollierte Steuerung eines komplexen Bedingungsgefüges beeinflusse. Wenn ich etwa das erste Spiel des MSV meiner diesjährigen Rechnung, das Spiel gegen Halle, Unentschieden getippt habe, machte ich das auch, um mit dem erhofften Sieg zusätzliche Schubkraft für die Erfolgswelle des MSV zu gewinnen. Denn nun stehen zwei Punkte mehr im Haben als bei dem von mir errechneten Klassenerhalt. Die bringen noch mehr Freude über den Sieg und damit noch mehr Selbstbewusstsein für uns im Umfeld. Was ja wiederum zurückwirkt auf die Mannschaft. In der Folge muss ich in der Rechnung bei den Konkurrenten des MSV manchmal ins Risiko gehen, was weniger erfahrene Tabellenrechnernutzer nicht sofort erkennen. Ich kann das verstehen. So ist Fußball, jeder meint den Durchblick zu haben. Deshalb ist Fußball so populär. Aber nur wenige haben meine Erfahrung in der Tabellenrechnerei.
Nun aber hin zur gehobenen Stimmung. Wir fahren mit breiter Brust nach Berlin und arbeiten weiter dran, das aus motivationstaktischen Gründen prognostizierte Endspiel gegen Verl am letzten Spieltag zu verhindern.
Vor der Klammer stehen die aktuell erreichten Punkte. In der Klammer stehen prognostizierte Platzierung und Punkte am Ende der Saison. Hinter der Klammer steht jene Punktezahl, die bislang von meiner Prognose abweicht und die mit der weiteren Prognose sich dann ergebende Platzierung.
- 13. Viktoria Köln 37 (15. mit 39 P) +/- 0; 15. mit 39
- 14. Hallescher FC 35 (10. mit 46 P) – 2; 11. mit 44
- 15. MSV Duisburg 35 (16. mit 36 P) +2; 16. mit 38
- 16. Viktoria Berlin 34 (14. mit 40 P) + 2; 14. mit 42
- 17. Verl 30 (17. mit 34 P) +/- 0; 17. mit 34
- 18. Würzburg 24 (18. mit 26 P) +/– 0; 18. mit 26
- 19. Havelse 19 (19. mit 21 P) – 2; 19. mit 21
- 20. Türkgücü 0 ohne Wertung
Meine Prognose für den nächsten Spieltag

Mein Lieber Kees, …so ganz erschließt sich mir der Wert des Tabellenrechner-Mentaltrainings nicht, wenn man dabei davon ausgeht, die letzten 6 Partien der Saison nicht zu gewinnen und mit 3 kleinen Unentschieden iegendwie trotzdem den Klassenerhalt einzufahren.
Wir gewinnen natürlich jetzt auch in Berlin 😉
… wobei meine naiv-optimistische Tabellenrechnung auch sehr von den späten Osnabrückern Toren gegen Verl zehrt … liebe Grüße, malte
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Diese besondere Prognose-Taktik, lieber Malte, ist im Abstiegsfall bislang noch nie fehl geschlagen. Ich gehe von den schlecht möglichsten Ergebnissen des MSV aus, mit denen dennoch das Saisonziel bei den best möglichen Ergebnissen der Konkurrenten erreicht werden kann. Das ist die Taktik im Groben, die als Nebenwirkung zu besonderer Freude führt, wenn der MSV die dennoch erhofften Erfolge einfährt. Wirksam besonders bei einem äußerst nervösen Duisburger Publikums, das jeden Misserfolg gleich als Totalkatastrophe empfindet.
Da beruhigt ein solches Vorgehen die Neven sehr. Und natürlich gewinnen wir in Berlin. 🙂
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