Posts Tagged 'Anke Johannsen'

Heimatlied – Sektion Duisburg – Folge 4

Endlich sind wir wieder auf dem Weg in die Normalität. Endlich richtet sich unser Blick wieder auf den Fußball, auf Spieler und ihre Stärken, auf einen nächsten Spieltag und auf die Aussichten in der Saison. Und endlich kann ich mich hier wieder um Themen kümmern, die mir neben dem MSV auch am Herzen liegen und von denen ich glaube, dass sie im Zebrastreifenblog einen Platz haben. Was eignet sich nach diesen Wochen, in denen die Fanaktionen das Bild Duisburgs in der Öffentlichkeit bestimmt haben, besser als meine kleine Serie „Heimatlied – Sektion Duisburg“, in der es ja auch um das Bild Duisburgs geht und um musikalische Formen, das eigene Verhältnis zur Stadt zu bestimmen?

Der ein oder andere wird es in einer der ersten Wochen nach dem Verweigern der Lizenz vielleicht schon mitbekommen haben, wie gut mir die Musik der Anke Johannsen Band gefällt. Anke Johannsen ist vor fünf Jahren nach Duisburg zugezogen und heimisch geworden. Wenn der fremde Blick auf die Stadt sich das Vertraute erschlossen hat, bleibt im besten Fall Unbelastetes und Frisches bestehen, das mit dem schon Bekannten eine neue Verbindung eingeht. So kann dann ein Song gelingen, dessen Text schon beim ersten Hören vertraut klingt und der gleichzeitig frisch wirkt.

Anke Johannsen hat sich am Wochenende dazu entschlossen, einen schon vor längerer Zeit entstandenen Song online zu stellen. „Schon allein für den Mond …“ ist eine Liebeserklärung an Duisburg. Der ruhige Song ist dennoch kein Konzeptlied über die Stadt. Er ist gleichsam nebenbei zu einer Liebeserklärung geworden. Zunächst einmal drückt sich Anke Johannsen nämlich aus. Mehr ist nicht das Ziel. Deshalb besitzt dieses Lied kaum plakative Botschaften. Deshalb sind es leise Töne, die um so eindrucksvoller die Bedeutung der Stadt und ihrer Menschen für das Lebensgefühl einer Duisburgerin erkennen lassen. Das Lied ist – noch ? – kein Song der Band, Anke Johannsen hat es solo aufgenommen. Auf ihrer Seite könnt ihr einen kurzen Text lesen, wie sich ihre Beziehung zu Duisburg entwickelte und wie es zu dem Lied kam. Und nun hört selbst:

Hinweise auf weitere online zu findende Duisburg-Lieder nehme ich gern entgegen. Helft mit die Sammlung wachsen zu lassen.

Mit einem Klick weiter findet ihr Heimatlied – Sektion Duisburg – Alle Folgen

 

Stimmung aufhellen mit der Anke Johannsen Band

Auf die in Duisburg lebende Musikerin Anke Johannsen habe ich schon einmal hingewiesen. M-U-T heißt ein Projekt von ihr, einmal mit einem Clip in der Langform und einem, mir besser gefallend, kürzer geschnittenen. Als Musikerin gehört sie namensgebend zur Anke Johannsen Band, und als ich im Netz jetzt diese vielen Anhänger des MSV Duisburg sah, die sich vor der Arena getroffen haben, zusammen mit anderen Fußballfans aus dem Pott, fiel mir ein Lied der Anke Johannsen Band ein. Dieses Lied passt für mich zu dieser Stimmung vor dem Stadion. Es ist so federleicht und lässt alle Sorgen vergessen. Es möchte genau das im Menschen wecken, was vor dem Stadion spürbar gewesen sein muss. Es möchte Energie geben, um Gutes zu tun. Und dazu gehört auch: „chearing for your favorite football team“! – Folgt die Randbemerkung: Ob’s eigentlich nicht cheering heißt? Muttersprachler zur Hilfe!

Dancin‘ to the rhythm of your higher self
Livin‘ every day in love
Knowing you’re belonging to the true course
In being all of what you are

Smiling at a child that seems to be sad
Buying flowers for your Mom and Dad
Asking some lonely guy, how are you today?
Isn’t this a wonderful sunny day?

In every little thing you say and do
You can be a hero!

Dancin‘ to the rhythm of your higher self
Livin‘ every day in love
Knowing you’re belonging to the true course
In being all of what you are

Giving love by sharing chocolate ice cream
Chearing for your football team
Making life better for me and you
By opening your heart and being true

In every little thing you say and do
You can be a hero!

Dancin‘ to the rhythm of your higher self
Livin‘ every day in love
Knowing you’re belonging to the true course
In being all of what you are

Die zweite Ehe Ronnie Worms und M-U-T für Maurice Exslager

Grinsen ist erlaubt. Denn der Fußball ruft manchmal komische Gefühle hervor. Junge Menschen werden dieses spezielle Gefühl kaum mehr kennen lernen, weil sich die Berufsbiografien von Fußballern gegenüber denen meiner Jugend so verändert haben. Aber wer weiß, vielleicht gibt es Dortmunder Fans, denen es  in dreißig Jahren ebenso geht, wenn Mario Götze als Bayern-Legende die Lage seines Vereins kommentiert. In mir kitzelte jedenfalls so eine Mischung aus Eifersucht, Empörung und Groll, als mir vom NDR ein Internet-Artikel zum Aufstieg von Eintracht Braunschweig mit folgender Überschrift eingespielt wurde: „Eintracht-Idol Worm schlägt Alarm“.

Natürlich weiß ich, wie sehr Ronnie Worm mit seinem zweiten Verein Eintracht Braunschweig und der Region heute verbunden ist. Aber diese Ausschließlichkeit! Wir hatten doch auch einmal eine gemeinsame so glückliche Zeit. Wir beim MSV und Ronnie. Darüber darf man doch nicht einfach so hinweggehen. Ich bin sicher, er denkt auch so. Und ist es nicht ein Zeichen, dass wir in Duisburg wissen, niemals war Ronald Worm ein „Ronny“, so wie es die unwissenden norddeutschen Deuter seines Lebens heute in einem Text wie dem oben verlinkten behaupten. Da ich all das schreibe, verliert sich schon mein Groll, weil ich weiß,  er trägt beide Vereine in seinem Herzen.

In dieser beruhigteren Stimmung können Genesungswünsche an Maurice Exslager nun auch ohne Schwierigkeiten geschrieben werden. Die Meldung seiner Verletztung gestern kam doch überraschend. Wann hat er sich im Spiel gegen den FC St. Pauli das Knie verdreht? Gegen Union Berlin wäre er wahrscheinlich wirkungsvoller gewesen als im Spiel am Sonntag. Die Offensivkraft der Mannschaft nimmt also weiter ab. Anscheinend ist mit einer Rückkehr von Ranisav Jovanović auch noch nicht zu rechnen. Angesichts der Lage kommt der folgende Clip passend, sowohl für Maurice Exslager als auch für die Mannschaft vom MSV Duisburg. Er zeigt eine kurze Fassung jenes Videoprojekts von Anke Johannsen und anderen Duisburgern, das ich neulich vorgestellt habe. Das swingt! Mut!

M – U – T – Anke Johannsen, Jens Otto und andere Duisburger

Schön zu sehen, wenn in Duisburg Menschen voller Energie Kulturprojekte vorantreiben. Auch das beeinflusst die Stimmung in einer Stadt. Anke Johannsen und Jens Otto waren die treibende Kräfte bei einem künstlerisch inspirierten Projekt, das kurz und bündig M – U – T heißt, besagte Haltung zum Leben thematisiert und dessen Essenz der unten eingebundene Video-Clip ist. Beide sind zwei von drei Musikern der Anke Johannsen Band, die laut ihrer Selbstbeschreibung sich im „soulig angehauchten Jazz-Pop“ zu Hause fühlt.

Auch wenn ich diesem Projekt Beifall klatsche, reibe ich mich an den Anfangsminuten des entstandenen Clips. Zu Beginn geraten die Macher nach meinem Geschmack zu sehr in das Fahrwasser einer öfter mal gesehenen Werbeästhetik. Ich komme jetzt nicht drauf, für welche Produkte genau auf diese Weise schon geworben wurde. An Autos erinnere ich mich sicher. Diese filmische Ästhetik wird von dem Problem bestimmt, eine innere Haltung als Behauptungen und Selbstaussagen von Menschen erzählen zu müssen. Es gibt eben kein Bild, das für sich spricht und den besagten Mut zeigt.

Damit möchte ich das Projekt keineswegs in Frage stellen. Vielleicht entspricht der Clip gerade deshalb besonders den Sehgewohnheiten und kommt so den Menschen nahe? Vielleicht macht den Clip gerade sein plakativer Anfang populär, nach dem Motto, was die restliche Welt kann, kann Duisburg auch? Wenn ich von meinem Geschmack rede, dann steht dahinter vor allem mein Eindruck, Anke Johannsens eigenständige künstlerische Kraft wird erst ab etwa der Hälfte des Clips erkennbar.  Und natürlich ist mir bewusst, die Musikerin Anke Johannsen stellt sich in diesem Clip in den Dienst einer gewünschten Aussage.

Doch für Menschen mit ähnlichem Geschmack wie meinem gibt es bald Abhilfe. Neulich bin ich Anke Johannsen zufällig auf dem Weg von Ruhrort nach Hause begegnet. Wir kamen ins Gespräch und sie erzählte, es werde demnächst eine kürzere Fassung des Clips geschnitten. In der werde nur der schnellere zweite Teil  zu sehen und zu hören sein. Das klingt nach einer Beschränkung, die mir gut gefällt. Wenn es diesen Zusammenschnitt gibt, sage ich Bescheid.


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Kees Jaratz bei Twitter

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