Vor dem Spiel morgen gegen Arminia Bielefeld braucht es nicht viele Worte. Im dritten Zweitligaspiel der Saison kommt der erste Gegner, mit dem der MSV zweifellos mithalten muss; mehr noch, gegen diesen Gegner müssen im Heimspiel eigentlich drei Punkte geholt werden. Der MSV sollte gewinnen. Als Notausgang gegen die Enttäuschung versuche ich mir schon seit vorgestern einzureden, ich sei auch mit einem Unentschieden zufrieden. Richtig überzeugen kann ich mich aber nicht.
Ihr wisst natürlich auch, dieser von mir gesuchte Notausgang ist der Leistung in den ersten beiden Spielen geschuldet. Wir haben noch keinen Anhaltspunkt dafür, dass wir der Mannschaft in irgendeiner Weise vertrauen können. Vielen von euch wird es genauso gehen, und wenn ich mir die Worte von Gino Lettieri und Dustin Bomheuer anhöre, habe ich den leisen Verdacht, ihrer Sache sicher sind sich Spieler und Trainer noch nicht. Beide wissen zwar, es gibt keinen Zweifel über das Ziel, mit einem Wort benannt wird es aber nicht.
Für mich klingt es milder, wenn Gino Lettieri davon redet „zu Hause zu punkten“ und Dustin Bomheuer davon, die Punkte zu behalten. Als ob es ein schlechtes Omen wäre, das Ziel auf den Punkt zu bringen. Ich will gewinnen. Wir müssen zu Hause punkten. Probiert das mal aus. Das macht einen Unterschied. Der MSV muss sich sein Selbstvertrauen noch erspielen. Bei der Arminia hat deren Torwart Wolfgang Hesl im Interview-Portrait seines Vereins über ihn weniger Schwierigkeiten das Wort „gewinnen“ auszusprechen. Auch daran ist zu erkennen, die Arminia geht etwas entspannter in das Spiel als der MSV. Noch mehr wird dort über das Auswärtsspiel der Arminia gegen den MSV aber nicht gesagt.
Zurück zum Selbstvertrauen des MSV. Erfolg stellt sich dann eher ein, wenn man sich vor der zu lösenden Aufgabe, den Erfolg vorstellt. Wer an das Scheitern denkt, verschlechtert seine Chancen. Es gibt also innere Bilder, die beflügeln, und schön ist es, wenn man die Bilderflut heute dazu nutzen kann, diese inneren Bilder hervorzurufen. Im September 1997 hat eine andere Mannschaft des MSV mit 2:1 gegen eine andere Mannschaft der Arminia gewonnen. Probleme, Tore aus dem Spiel heraus zu erzielen, gab es damals auch. Carsten Wolters hat damit damals sehr beeindruckend ein Ende gemacht.
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