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Sonntag ist der Spieltag nach dem Samstag – Der Nachteil Nachlegen

Für das mittelfristige Erfolgsziel Aufstieg gilt es sämtliche Bedingungen, denen ein Fußballspiel unterliegt, im Blick zu halten. Frei nach dem Motto, der Gefahr begegnen, indem wir offensiv damit umgehen und etwas machen können. Der MSV Duisburg muss bis zum Ende der Saison meist sonntags antreten. Die Konkurrenten um den Aufstieg haben dann fast immer schon samstags gespielt. Durch diese Terminierung der Spiele wird der MSV Duisburg benachteiligt. Denn beim „Nachlegen“ gibt es ein größeres Risiko des Misserfolgs als beim Beginnen.

Empirisch nachgewiesen ist meine These nicht. Da das zu untersuchende Phänomen wahrscheinlich nicht oft im Fußball zu beobachten ist, wurde es bislang von der Wissenschaft nicht weiter beachtet. Viele Dinge müssen in diesem speziellen Forschungsfall ja zusammenkommen. Meine These formuliere ich aber nicht grundlos. Sie ist abgeleitet von zwei fundierten wissenschaftlichen Arbeiten zum Elfmeterschießen. Elfmeterschießen sind eine statistisch leicht auszuwertende Datenbasis.  Auf den Beitrag von Christian Hesse im Mathematik-Blog der ZEIT hatte ich schon einmal hingewiesen. In 60 Prozent aller Elfmeterschießen gewinnt die Mannschaft, die anfängt. Christian Hesse kommt alleine durch den Vergleich von Zahlen zu seinen Schlüssen und plädiert durch eine geänderte Abfolge der antretenden Elfmeterschützen für mehr Gerechtigkeit beim Elfmeterschießen.

Fußballer kennen intuitiv den Vorteil des Beginnens. Wie ebenfalls DIE ZEIT berichtet, haben Wirtschaftspsychologen der Londoner School of Economics Fußballer befragt, was sie nach dem gewonnenen Münzwurf vor dem Elfmeterschießen entscheiden würden. 96 Prozent der Fußballer entscheiden sich für das Beginnen.

Kurzum, wer beginnt, hat einen Vorteil. Die Psyche ist anscheinend weniger belastet. Dieser Vorteil ist nun nicht über die Maßen groß, doch wie wir gebetsmühlenartig in dieser Saison von allen Trainern erfahren, Kleinigkeiten entscheiden die Spiele. Die Gegenmaßnahme? Ich kenne nur so eine Art psychologisches Hausmittel. Es heißt, sich immer wieder aktiv den Erfolgsfall vorstellen, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das vorgestellte Geschehen auch eintrifft. Allerdings müssen das die Spieler machen. Wenn wir uns auf den Rängen den Sieg des MSV gegen die zweite Mannschaft vom VfB Stuttgart vorstellen, bewegen wir uns in esoterischen Gefilden. Das mag ja auch helfen – je nach Persönlichkeit uns selbst.

 

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Auch bei Chancengleichheit keine Chance für RWE im Elfmeterschießen

Kaum gewinnt der MSV Duisburg mal ein Halbfinale des Niederrheinpokals im Elfmeterschießen, schon kommt es bei Zeit online zwei Tage später zur Gerechtigkeitsdebatte. „Elfmeterschießen ist unfair!“ nennt Christian Hesse seinen Beitrag im Mathe-Blog. Leicht nachvollziehbar belegt er seine Aussage mit der Mathematik. Unfair ist das Elfmeterschießen, weil die beginnende Mannschaft laut Statistik einen Vorteil hat. Sie gewinnt in 60 Prozent aller Fälle. Dieser Vorteil ließe sich durch eine andere Abfolge der antretenden Elfmeterschützen zusammen mit der notwendig höheren Anzahl der geschossenen Elfmeter ausgleichen. Rot-Weiss Essen hätte selbst diese gerechtere Form des Elfmeterschießens nicht geholfen. Die Mannschaft war zu nah am Sieg gewesen. Die Spieler schleppten die Enttäuschung des Ausgleichs als zusätzliche Last mit sich, als sie zum Elfmeter antraten. Für Rot-Weiss Essen war dieses Elfmeterschießen fair genug.

 

 

 


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