Vielleicht erinnern sich die ganz Alten unter uns noch an diese dunklen Zeiten. Der Fußball war damals – es muss tief in den 1950er Jahren gewesen sein – ein Sport, den zwar viele Menschen sehen wollten, um dessen gesellschaftlichen Ruf es aber nicht zum Besten stand. Schlimmstenfalls wurde auf ihn als geistlose Unterhaltung für einfache Leute herab geschaut. Weniger engstirnige Menschen versuchten auch damals schon, gegen Vorurteile in dieser Welt mit den Mitteln der Aufklärung anzugehen. Was später in ein ganzes Genre mit einem anderen weltbewegenden Thema mündete, hieß damals, der Welt zeigen, welch vielfältige Wirklichkeit sich im samstäglichen Massenvergnügen verbirgt.
Der folgende 9 Minuten lange Aufklärungsfilm stammt aus England, wo die Klassengegensätze bekannterweise gerade in jenen Jahren sehr viel größer waren als in Deutschland. So ist der ethnografische Blick auf den Fußball vielleicht auch nötig gewesen, um aufkommende Sorgen vor der „Krankheit“, dem Fußballfieber, zu beruhigen, vielleicht aber auch um mit der Sachlichkeit des analytischen Blicks sich selbst stolz zu vergewissern, that’s England. Der Aufklärungsfilm gehört zu der Dokumentarfilmreihe Look at life, die von der Rank Organisation produziert und in den Kinos zwischen 1959 und 1968 als Vorprogramm zum Hauptfilm gezeigt wurde.
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