Gestern Abend erinnerte ich mich an die Halbzeitpause im Heimspiel gegen Hertha BSC und dachte plötzlich, so einen Maskottchen-Wettlauf krieg ich doch auch hin. Nur Fußball im Blog, mein Gott, die Welt will mehr. Rahmenprogramm, so heißt das Zauberwort, Hoppelhase und den Kram eben. (Mal eben kurz dazwischen: Ich überlege die ganze Zeit immer wieder mal, wie die anderen drei Maskottchen hießen. Ich hab´s vergessen, geschweige denn, dass ich wüsste, für was die Maskottchen da herumrannten. Wie hießen die nochmal? Verratet es mir.) Das hat also jedenfalls bei mir nicht geklappt, das mit der Markenbekanntheit, als Anhänger der Zebras danke ich dennoch im Namen des Vereins den unbekannten Sponsoren. Und verratet meine Ignoranz bloß niemandem der Marketingmenschen in den betreffenden Unternehmen.
Zurück zum Warten auf das Spiel vom MSV Duisburg beim FC Energie Cottbus. Bei so einem Warten hat der Fußball nur eine Nebenrolle, alles andere soll Unterhaltung sein für die Eventies und die nörgelnden Statler-und-Waldorf-Typen. Der Rest guckt ohnehin nicht hin, es sei denn ethnologisches Interesse bricht sich Bahn, wie bei mir hin und wieder, dann staune ich, was in dieser Welt alles so möglich ist. In der Lausitz etwa, wo der FC Energie Cottbus zu Hause ist und manches Heimspiel gerne auch mal verliert.
Diese Lausitz hat es in sich. Sie ist nämlich sexy, die Lausitz. Das weiß ein Radiosender, der mir zeigte, so richtig bin ich nicht auf der Höhe aller populären Themen der Zeit. Sara Kulka war mir unbekannt, wahrscheinlich auch, weil, wie ich höre, ihr vor einem Jahr immer so langweilig war. Doch dann kam die Zauberfee Fernsehen in ihr Leben. Die Zauberfee kaufte ihr Heels in highesten Höhen, verriet ihr was von weiblichen Reizen und seitdem trippelt Sara durch die aufregendsten Lausitzer Einkaufscentren, um Autogramme zu geben. Wer einmal unter die Fittiche von Heidi Klum bei „Germanys next Topmodel“ geriet, weiß seinem Leben Sinn und anderen „Mädels“ Rat fürs Fotoshooting zu geben.
An den Spielern vom FC Energie Cottbus ist der Rat von Sara leider völlig vorbei gegangen. Dabei hätte Progressivität beim Posing während der Aufnahmen den FC Energie Cottbus zum Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung machen können. Auch Jungens wollen sexy sein. Bislang noch nur heimlich. Der Fotograf will zwar die Situtation retten, doch er redet schön. Was sehen wir schließlich? Statt Brust raus, hängende Schultern. Statt High Heels Badeschlappen. Statt Blick über die Schulter einer auf die Brust oder noch tiefer. Den Kalender kann sich der FC Energie Cottbus schenken.
Da kommt Rudi Bommer noch zum Interview. Er möchte die Niederlage vom FC Energie Cottbus verhindern, indem seine Spieler den Kampf aufnehmen, den der MSV Duisburg seiner Meinung nach als Mittel der ersten Wahl momentan bevorzugt. Wir hoffen, dass die Allgemeinplätze im Allerweltsvorbericht darauf hinweisen, dass die spielerischen Möglichkeiten des MSV Duisburg in der zweiten Halbzeit des Spiels gegen Hertha BSC von Rudi Bommer tatsächlich unterbewertet werden.
Und mit dem Lied für den Tag gucken wir endlich auch mal wieder in Richtung der Spieler beim Warmmachen: Do your best!
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