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Hat Christian Wulff gerade etwas Zeit?

Es nutzt alles nichts. Für mich gilt ab heute: Strategiewechsel. Da das Banner-Thema von WAZ/NRZ nach den bekannten Handbüchern für Skandaljournalismus abgearbeitet wird, werden wir noch ein paar Tage damit zu tun haben. Sich ärgern ist aber so ein unproduktives Gefühl. Wenn die Wirklichkeit gerade ist, wie sie ist, will ich meinen Vorteil dabei suchen,

Schließlich fühle ich mich zum einen ziemlich wohl, wenn ich sehe, wie erwartbar das Ganze gerade vonstatten geht. Ich habe die Welt im Griff. Ein durchweg positives Gefühl. Natürlich wird bei jedem Skandal eine übergeordnete Institution mit hinein gezogen werden. Sonst wäre die Geschichte sofort zu Ende. Die Tat ist nur ein äußeres Zeichen dafür, dass drinnen etwas nicht stimmt. Das ist der klassische Verlauf. Nun hat die Geschichte Potential, wenn viele Menschen zusammen arbeiten, stimmt „drinnen“ immer irgendwas nicht. Das ist normal.

Ich hoffe, Bernd Maas und Ingo Wald nehmen die Dinge auch so gelassen wie ich. Mich stört nämlich sehr, wie kleinlaut gerade Bernd Maas in der Berichterstattung wirkt. Gestern habe ich schon einmal in einem Kommentar hier geschrieben, ich finde, der Verein kann selbstbewusst damit umgehen, dass unter seinen Zuschauern immer wieder auch Menschen sind, die sich nicht benehmen können. Auch das ist normal, weil das Stadion einer der wenigen Orte dieser Gesellschaft ist, an dem Menschen aller möglichen sozialen Herkünfte mit allen möglichen Verhaltensweisen zusammen kommen. Das ist kein Skandal des MSV

Ich habe aber auch noch sehr viel mehr Gründe für gute Gefühle. Denn im Fahrwasser des Skandaljournalismus kriegen meine Worte ebenfalls mehr Aufmerksamkeit. Ich halte es also mit der asiatischen Kampfkunst und nehme die Energie meines Gegenübers einfach auf, um sie in eigene Energie zu verwandeln. Wirklich, ein gutes Gefühl.

Und last but not least lässt sich dieser Vorgang ja auch dazu nutzen, noch mehr über die Welt zu lernen. Im Grunde spaltet sich ja gerade die Öffentlichkeit rund um den MSV zu diesem Thema. Es gibt den Deutungsversuch der Funke-Gruppe über den klassischen Print-Kanal. Daneben gibt es im Netz die andere Öffentlichkeit mit Interesse am MSV, die sich nahezu geschlossen gegen die Skandalsierungsberichterstattung bei WAZ/NRZ wendet und sich in Teilen ebenfalls empört.

Diese Teilung der Öffentlichkeit in der digitalisierten Gegenwart ist ein Phänomen, mit dem sich längst Wissenschaftler beschäftigen. Der Mann, der dazu im Moment meist gefragt wird, ist Professor Bernhard Pörksen. Vor drei Jahren hat er zusammen mit Hanne Detel „Der entfesselte Skandal“ geschrieben. Sollten wir also alle jetzt mal lesen. Bei Spiegel online findet sich dazu eine kurze knackige Besprechung. Außerdem haben Bernhard Pörksen und Hanne Detel dort acht Thesen zu „digitalen Erregungszyklen“  zusammengefasst. Sonderlich tiefe Einsichten sind das nun nicht, aber sie so geordnet einmal vorliegen zu haben, verhilft zur Ordnung auch im eigenen Denken.

Bleibt nur noch die Frage, ob Christian Wulff inzwischen auch im Beratungsgeschäft unterwegs ist? Was er aus seinen Fehlern in seinem Skandal gelernt hat, kann dem MSV nur nutzen. So gut wie nichts ist von all dem übrig geblieben, worüber damals skandalisierend geschrieben wurde.

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