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Sieg auf ganzer Linie – Koos heißt Koss bei Amazon

Ihr dürft mich master of the amazon finals nennen. Sieg in 3 Runden und vielen, vielen Textnachrichten. Ich gewann durch meine Ausdauer und taktische Klugheit. In der dritten Runde habe ich von Anfang an die Verunsicherung beim Gegner gespürt. Die haben nur noch langsam geantwortet. Anscheinend hatte ich ihre Defensive zermürbt und sie begannen hinzunehmen, dass Ralf Koss tatsächlich Koss heißt und nicht Koos. Das Gaze war die Vorlage zu einer Groteske in einem meiner Programme frei Haus.

Bild 1 ist die Momentaufnahme meiner Beweisführung in der 2. Runde. Nachteil Koss. Mir wurde nicht geglaubt.

Nun wird das Buch auch bei Amazon gelistet, wenn man nur meinen Namen kennt. Nun wird die Welt meine literarisch ambitionierte Erzählung über mein Leben als MSV-Fan auf allen Suchwegen finden können. Meine Messlatte fürs Buch war natürlich die Urgeschichte dieses Schreibens, Fever Pitch von Nick Hornby. So habe ich meine Erfahrungen mit und im Fußball immer wieder ins Allgemein-Menschliche gedeutet. Komik sollte nicht fehlen und natürlich auch all die Emotionen, die die Spiele in Anhängern eines Vereins hervorrufen.

Es bleiben dennoch genügend Argumente sich an die Buchhändler vor Ort zu wenden. In Duisburg und Umgebung sollten sie es vorrätig haben.

Ralf Koss alias Kees Jaratz
MSV Duisburg. Fußballfibel
Taschenbuch, ‏ 170 Seiten
ISBN: ‎ 978-3730817926
€ 13,99

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Vom Pokalaus hin zum Aufstieg – Eine Kostprobe aus der MSV Fußballfibel

Schon 1991 hatte es der MSV als Zweitligist verdient im Pokal gegen den Bundesligisten 1. FC Köln weiterzukommen. Damals wurde der Pokal noch mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Torlos endete das Hinspiel. Anschließend erhöhten am 7. Mai die MSV-Anhänger an einem Dienstagabend das Verkehrsaufkommen auf A57 und A3.

Zwischen 15.000 und 17.000 Duisburger unterstützten die Zebras in Köln. Damals hatte ich keinen Fotoapparat dabei. Smartphone gab es noch nicht. Ohnehin teilt das Foto, 19 Jahre später aufgenommen, eine deutlich bessere Stimmung mit, selbst wenn man kaum was erkennen kann. Dieselbe Konstellation, dieses Mal die Entscheidung in einem Spiel, dieses Mal gewann der MSV 2:1. Die legendäre Pokal-Saison ging weiter.

Unlängst hat der Verlag noch eine Leprobe per Facebook geteilt, die mit dem 91er-Pokalspiel ihren Anfang nimmt. Die will ich euch nicht vorenthalten.

Im Müngersdorfer Stadion saßen Hatte, Spille, Heili, Riesenhatte und ich mit vielen anderen Duisburgern im Unterrang der Nordkurve. In der zweiten Halbzeit füllte sich der Block über uns mit Kölner Hooligans. Als Oberkörper vor- und zurückschwangen, Fäuste drohend geschüttelt wurden sowie unartikuliertes Geschrei die Luft füllte, glich die Szenerie doch sehr dem Ausschnitt einer Dokumentation von Heinz Sielmann, Deutschlands Tierfilmer Nummer eins jener Tage. Weder konnten die einen runter, noch die anderen hoch. Der Flüssigkeitsaustausch hielt sich auch in Grenzen. Mir fehlte nur der oft altväterlich klingende Sielmann-Kommentar zum rituellen Imponiergehabe.

Keine Vereinszeichen und schwarzgraue zivile Kleidung wie in Köln oder grüne Bomberjacken wie andernorts bei einer geschlossen auftretenden Gruppe im Fußballstadion gab es noch nicht lange in Deutschland. Von Großbritannien aus war die Subkultur rübergeschwappt. Die Kölner Hooligans über uns waren irgendwann wieder weg. Wahrscheinlich trafen sie an anderer Stelle noch auf MSV-Anhänger.

Zu Auswärtsspielen fuhren wir als größere Gruppe weiter zusammen. Im Wedaustadion waren Hatte, Spille und Heili auf die Tribüne gezogen, während ich mit Jörg und Reiner, ebenfalls alte Schulfreunde, auf der Geraden neben dem Marathontor in den ehemaligen Mob-Gefilden stand. Ein Fußballspiel kann ich mir nur schlecht im Sitzen ansehen. Ich brauche die ständige Bewegung, selbst wenn ich in drangvoller Enge wie beim Aufstiegsspiel 1991 gegen Blau-Weiß 90 Berlin nur etwas hin- und herrücken kann.

Lange vor Ende des Spiels hatten wir aber wieder mehr Platz. In Scharen strömten die Anhänger des MSV runter zum Rasen. Wie nah konnten Fußballzuschauer ihrer Mannschaft kommen, wenn sie be- geistert waren. Trotz all der Diskussionen um Gewalt von Fußballfans herrschte ein grundsätzliches Vertrauen in die Sicherheit im Innenbereich. Dass jemand dort ernsthaft Schaden nehmen könnte, glaubte niemand. In mehreren Reihen umschloss ein Menschenkarree den Rasen. Nach neun Jahren Abwesenheit nahte die Rückkehr in die Bundesliga. Tore waren noch nicht gefallen. Eins von unzähligen Transistorradios gab es an jenem Tag auch in unserer Nähe. Wir wussten, der Aufstiegskonkurrent Stuttgarter Kickers führte zwar, doch das Torverhältnis des MSV war selbst bei der noch möglichen knappen Niederlage besser geblieben. Noch zügelten wir die Begeisterung, noch ließen wir die Freude nur kurz aufwallen, schrien unkoordiniert EM-ES-VAU, reckten die Arme in die Höhe und sahen uns freudestrahlend in der Menge um.

Dort unten am Rand des Rasens sah der Bundesligist in spe wieder wie der Stadtteilverein der 1950er Jahre aus. Es wirkte, als ob jeder jeden kannte. Als ob die Spieler mit den Zuschauern hinterher einen trinken gehen. Als ob alle nicht Zuschauer und Sportler bei einer wichtigen Begegnung des Fußballs waren, sondern ein weiter reichen- der Sinn alle verband. Die Jahre zuvor wurde der Duisburger Alltag durch Nachrichten über immer größere wirtschaftliche Schwierigkeiten bestimmt. Nun gab der MSV den Bürgern der Stadt ein Beispiel, wie Anstrengungen aus der Stadtgesellschaft heraus zum Erfolg führten. Duisburg hungerte nach guten Nachrichten. Der MSV gab sie.

Die MSV Duisburg Fußballfibel habe ich als literarisch ambitionierte Erzählung angelegt, bei denen Erlebnisse aus meiner Fan-Biografie die Grundlage ausmachen. Meine Messlatte war dabei natürlich die Urgeschichte dieses Schreibens, Fever Pitch von Nick Hornby. So habe ich meine Erfahrungen mit und im Fußball immer wieder ins Allgemein-Menschliche gedeutet. Komik sollte nicht fehlen und natürlich auch all die Emotionen, die die Spiele in Anhängern eines Vereins hervorrufen.

Der anfängliche Fehler bei der Aufnahme des Buchs ins Verzeichnis lieferbarer Bücher ist bei einigen Onlinehändlern immer noch vorhanden. Weiter werde ich bei ihnen statt mit Doppel-s mit Doppel-o gelistet, so dass das Buch dort momentan nur unter Koos und Jaratz zu finden ist. Ein Argument mehr für die findigen Buchhändler vor Ort, denen ihr vertraut.

Ralf Koss alias Kees Jaratz
MSV Duisburg. Fußballfibel
Taschenbuch, ‏ 170 Seiten
ISBN: ‎ 978-3730817926
€ 13,99

Die Fußballfibel MSV Duisburg ist erschienen

Diese Exemplare für mich. Den Rest der Auflage ab heute für euch im Buchhandel. Die Fußballfibel MSV Duisburg ist nun erhältlich. Ich freue mich sehr über das Buch, in dem ich meine Geschichte als Fan seit der Kindheit erzähle.

Ich wollte mich aber nicht auf persönliche Erfahrungen beschränken, sondern mit meinem Erleben zugleich die Geschichte des MSV seit den 60ern sowie in Ausschnitten die des Ruhrgebiets bzw. Duisburgs miterzählen.


Das Buch ist als literarisch ambitionierte Erzählung angelegt, bei denen Erlebnisse aus meiner Fan-Biografie die Grundlage ausmachen. Meine Messlatte war dabei natürlich die Urgeschichte dieses Schreibens, Fever Pitch von Nick Hornby. So habe ich meine Erfahrungen mit und im Fußball immer wieder ins Allgemein-Menschliche gedeutet. Komik sollte nicht fehlen und natürlich auch all die Emotionen, die die Spiele in Anhängern eines Vereins hervorrufen.

Die folgende Leseprobe gibt euch einen Vorgeschmack:

Vor dem Spiel gegen den TSV Havelse gab es für Hatte und mich keine Zweifel. Wir fuhren mit dem Fahrrad. Wir wollten volle Stadionbusse nach dem Spiel vermeiden. Mit seinem Spitznamen folgte Hatte übrigens keineswegs den Spuren des MSV-Verteidigers der 1960er Jahre Hartmut Hatte Heidemann. Der Schweizer Kabarettist Emil mit eigener TV-Sendung sprach in einer seiner Nummern vom imaginären Hardy, ein Name, der von jungen Ruhrgebietsmündern pottgerecht ohne „r“ schnell zum Hatte verschliffen wurde. In unseren ersten gemeinsamen Jahren im Stadion war nicht immer so eindeutig vorherbestimmt, wie wir anreisten. Zumal wir uns mit unseren Klassenkameraden abstimmen mussten.
„Stadionbus oder Straßenbahn?“
„Lass uns früh fahren, und wir steigen in‘er Stadt aus. Von da zum Stadion laufen.“
„Dann Straßenbahn.“
„Elf?“
„Nicht früher?“
Schließlich passte elf Uhr. Ich wohnte 1974 weiter in Beeck, fuhr also als erster mit der Eins los. Umsteigen in den Bus in Laar. Dort kam Hatte dazu. Holger in Berg. Am Meidericher Bahnhof warteten Roland, Heili und Jockel. Manchmal kam André dazu. Wir gingen zusammen in eine Klasse am Max-Planck-Gymnasium und schon lange gemeinsam alle vierzehn Tage ins Stadion. Wir trugen Trikots und brachten die von den Müttern selbst genähten Fahnen mit. Im Winter nur wickelten wir die mindestens zwei Meter langen blauweißen Schals um den Hals, auch die von den Müttern oder deren Freundinnen selbst gestrickt.
Roland schleppte von uns allen die größte Fahne. Schon das Hochhalten beim Laufen strengte ihn so an, dass er sie nach kurzer Zeit wieder auf die Schulter legen musste. Beim Schwenken setzte er seinen ganzen Oberkörper ein. Sie besaß einen Stock, den man für den besseren Transport auseinanderschrauben konnte. Er muss um die drei bis vier Meter lang gewesen sein. Man muss bedenken, wir selbst waren in dem Alter vielleicht gerade mal um die 1,70 groß.
Natürlich fertigten solche Schraubkonstruktionen die Väter an ihrem Arbeitsplatz in einem der Werke an. Auch das gehörte zum Ruhrgebiet der 1970er Jahre. Metallarbeiten erledigte man selbst. Im Zweifel kannte man jemanden, der einem einen Gefallen tat. In den Schränken der Region sammelten sich die selbst gedrehten Vasen, manche sogar auf kurze Ständer geschweißt. Selbst Gebasteltes war im Ruhrgebiet jahrelang auch eine Sache der Männer.
An dem Tag spielte der MSV gegen die Bayern. Deshalb fuhren wir so früh. Es war ein besonderes Spiel. Die Bayern waren Meister gewesen. Wir wussten dennoch, bei uns in Duisburg wird es schwer für die. Wir stiegen am König-Heinrich-Platz aus, rollten unsere Fahnen aus und zogen durch die Innenstadt. Die U-Bahn gab es noch nicht. Die Königstraße war auch keine Fußgängerzone, so dass erst auf dem Sonnenwall, schon ohne Autoverkehr, unsere Gesänge nicht im Straßenlärm untergingen. Heja MSV, heja MSV, heja, heja, heja MSV, das wurde noch außerhalb des Stadions gesungen, ein bald verhallender Nachklang der Fußball-WM 1958.
Wir scheuten auch keine großen Ziele für uns und den Verein.
Wen wollt ihr fressen?
Rot-Weiss Essen!
Wen wollt ihr verschmausen?
Rot-Weiß Oberhausen!
Wenn wollt ihr lynchen?
Bayern München!
Und dann, und dann, und dann?
Kommt Ajax Amsterdam!
Dem Wechselruf folgte der Gesang. Ajax ist zum Putzen da, der Fernsehwerbung für das Putzmittel gleichen Namens eins zu eins entnommen. In den 1970er Jahren fiel es einem Anhänger des MSV leichter, solche Zeilen ironiefrei zu singen. Da hatten wir noch Träume. Und die Bäume wuchsen in den Himmel der Champions League jener Jahre, dem Europapokal der Landesmeister, selbst wenn die Tabellensituation das im WM-Jahr 1974 nicht hergab. Der MSV befand sich im Mittelfeld oder tiefer. Aber als Anhänger eines Vereins, der die Bayern zu Hause auch in deren Meisterschaftsspielzeiten regelmäßig besiegte, durften wir behaupten, Europas damalige Vorzeigemannschaft, Ajax Amsterdam, genauso aus dem Stadion zu jagen. Wir bekamen nur nicht die Chance, das auch zu beweisen.
Die meisten jungen Anhänger von Fußballvereinen neigen heute nicht mehr zu solchen Träumereien. Dazu sind die Erfolge und Niederlagen im Fußball zu erwartbar geworden. Viel zu klar sind die Möglichkeiten des eigenen Vereins auf mittlere Frist inzwischen umrissen. Gleich geblieben ist im Ruhrgebiet aber die tradierte Abneigung gegen den Verein in der Mitte der Stadtlandschaft. Wir sangen auf die Melodie von ‚Hier ist ein Mensch‘, einem 1970 zum Hit gewordenen Schlager von Deutschlands Lieblings-Österreicher Peter Alexander ‚Er ist kein Mensch, er ist kein Tier, er ist ein Fan von S04‘. Die Aussage wirkt zeitlos, wenn man sich bei Anhängern des MSV und bei denen von Rot-Weiss Essen, dem VfL Bochum, Rot- Weiß Oberhausen oder dem BVB umhört.

Am Freitag mache ich in Ruhrort im Plus am Neumarkt ab 19.02 Uhr die Premierenlesung. Hier die Angaben dazu.

Und die bibliogafischen Angaben gibt es inzwischen auch, allerdings hat es irgendwo einen Fehler gegeben und irgendjemand hat für die Onlineverzeichnisse aus dem Doppel-s ein Doppel-o gemacht, so dass das Buch bei Online-Händlern momentan nur unter Koos und Jaratz zu finden ist. Ein Argument mehr für die findigen Buchhändler vor Ort, denen ihr vertraut.

Ralf Koss alias Kees Jaratz
MSV Duisburg. Fußballfibel
Taschenbuch, ‏ 170 Seiten
ISBN: ‎ 978-3730817926
€ 13,99

Dänen lügen nicht – Kritikerlob für 111 Orte im Ruhrgebiet, die uns Geschichte erzählen

Wenn Kees es nicht selbst hier online stellt, mache ich es eben. Wie neulich schon gesagt, ich kann auch anders. Ich will doch gar nicht immer nur meckern. Ich rede zum Beispiel gerne darüber, wenn jemand darüber redet, dass Kees was Gutes getan hat, eigentlich ja nicht Kees, aber Kees, wenn er als Ralf Koss unterwegs ist, ihr wisst schon, irgendwie ist der eben schon auch Kees.

111_Ruhr_Historisch_Cover_kleinUnd wenn ich das nicht weiter erzähle, kriegt ihr das doch niemals mit. Oder lest ihr Zeitschriften über die Geschichte des Potts? Eine heißt Geschichtskultur Ruhr,  und in der hat Christoph Wilmer 111 Orte im Ruhrgebiet, die uns Geschichte erzählen besprochen. Er meint, das Buch lade „zum Spazieren durch die Region und ihre Geschichte“ ein. Das Wichtigste vom Rest habe ich euch einfach kopiert. Geschichtskultur Ruhr, 01/2015 –  da steht das drin.

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Online ist der Artikel nicht zu lesen. Ein Eindruck von der Zeitschrift vermittelt das Inhaltsverzeichnis, zu dem es weiter mit einem Klick geht. 

Zunächst wollte Kees auf der Seite Orte im Ruhrgebiet, die Geschichte erzählen die Arbeit am Buch kommentieren. Inzwischen nutzt er sie für alles, was ihm über Geschichte des Potts begegnet.

In eigener Sache: 111 Orte im Ruhrgebiet, die uns Geschichte erzählen

Immer mal wieder blicke ich hier auch über den Fußball-Tellerrand. Heute mache ich das in eigener Sache. Der ein oder andere wird es schon mitbekommen haben, seit einer Woche ist 111 Orte im Ruhrgebiet, die uns Geschichte erzählen im Buchhandel erhältlich. Inzwischen weiß ich manchmal nicht mehr, wer zunächst das Alter Ego des anderen war, jedenfalls hat dieses Buch nicht Kees Jaratz geschrieben sondern Ralf Koss.

Als Der Stig mich neulich beim Erscheinen fragte, was es denn mit diesen 111 Orten auf sich habe, erzählte ich ihm, mit diesen 111 über das Ruhrgebiet verteilten Orten wollte ich die gesamte Geschichte des Ruhrgebiets von der Antike bis in die jüngste Vergangenheit auf unterhaltsame Weise erzählen. Ich wollte die unbekannteren Geschichten an manchen bekannten, klassischen Orten dieser Region erzählen. Ich wollte an überraschenden Orten Bedeutsames für die Region vorstellen und den Bogen schlagen – wenn möglich oder nötig –  zur allgemeinen deutschen Geschichte. Ich wollte den Lesern des Ruhrgebiets zeigen, da kommt ihr her und  ihr habt eine gemeinsame Geschichte. Außerdem sollten historische Bilder der Orte zu sehen sein und mit einem aktuellen Bild sollte gezeigt werden, wie es heute dort aussieht. Ich hatte mir also viel vorgenommen.

Anschließend habe ich Dem Stig das Vorwort des Buchs zu lesen gegeben. Vielleicht hilft es euch ebenfalls einen Eindruck zu gewinnen, worum es mir bei der Arbeit an dem Buch ging.

Das Ruhrgebiet in der Vergangenheit, das sind Kohle und Stahl. So wird es meist erzählt. Tatsächlich führte erst die Industrialisierung in den Städten der Region zu dem Bewusstsein, eine gemeinsame Geschichte zu besitzen. Tatsächlich richtete sich die Aufmerksamkeit meist auf das Geschehen in der Montanindustrie. Hoffnung, Auseinandersetzungen und Sorgen brachte sie mit sich, oft stellvertretend für ganz Deutschland, sei es im Deutschen Reich oder nach dem Zweiten Weltkrieg, sei es im Zuge des so genannten Strukturwandels.
Doch so sehr die Industrie noch das gegenwärtige Bild des Ruhrgebiets prägt, diese Stadtlandschaft bietet selbstverständlich auch andere Geschichte(n). Ob es Ereignisse in den Hanse- oder Ackerbürgerstädten fernerer Zeiten sind oder Begebenheiten der jüngeren Vergangenheit, die im Ruhrgebiet nicht vermutet werden, weil sie selten erzählt sind. In Kultur und Sport geschah Bemerkenswertes. Was gibt es zur Identität des Ruhrgebiets zu sagen?
Bestimmte Plätze, Häuser, manchmal auch Schächte, einzelne Orte des Ruhrgebiets bestimmen diese Geschichten. Etwas geschah und wirkt weiter, auch jetzt, wo die Bevölkerung sich nicht mehr zu großen Teilen aus Bergleuten und Stahlarbeitern sowie ihren Familien zusammensetzt. Mit den erzählenswerten Geschichten der Vergangenheit geht es eben auch um die Frage, was diese Region für wichtig nimmt, und wohin sie vielleicht gehen wird.
Mit unseren Geschichten wollen wir auch Alltag und Lebenswirklichkeit des Ruhrgebiets durch die Zeitläufte einfangen. Wir wollen zum Weiterlesen anregen, zum Nachdenken darüber, wie die Vergangenheit in die Gegenwart hineinwirkt. Wo sie bestimmend ist, ohne wahrgenommen zu werden. Wo sie hilfreich sein kann, weil mit ihr Stärken dieser Region aufscheinen.

Wer einen Blick ins Inhaltsverzeichnis werfen will, klickt einmal weiter zu der Seite im Netz, auf der nicht nur zusätzliche Informationen rund um das Buch online gestellt werden, in Zukunft wird es dort regelmäßig um weitere Orte im Ruhrgebiet gehen, die Geschichte erzählen. 

 

Ralf Koss und Stefanie Kuhne
111 Orte im Ruhrgebiet, die uns Geschichte erzählen
240 Seiten
Emons Verlag
€ 14,95


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