Posts Tagged 'Joachim Hopp'

Alles Gute für 2023 mit der Blog-Tabellenspitze von 2022!

Soll ich meine Worte aus dem letzten Jahr einfach wiederholen? Soll ich nochmals zweifeln, ob es angebracht ist, meine Wünsche für das neue Jahr mit einem Rückblick auf das alte zu verbinden? Schon wieder habe ich das Gefühl, einfach nur nach vorne sehen, hätte sowohl für den MSV als auch für das Leben überhaupt einiges für sich. Noch mehr als im letzten Jahr rücken Sorgen um den MSV deutlich in den Hintergrund gegenüber dem, was es sonst so für Probleme in dieser Welt gibt.

Manchmal war es im letzten Jahr für mich richtig erleichternd, auf die Schwierigkeiten dieses Vereins zu schauen. Wenigstens dort hatte ich das Gefühl, die Lösungen für die Schwierigkeiten sind klar erkennbar, leicht zu erklären und für alle Beteiligten auch einsehbar. Dass entsprechendes Handeln dann doch wieder Zeit brauchte, erinnerte wieder an die größeren Aufgaben in dieser Welt. Dennoch bringen die Veränderungen beim MSV mich nun nach drei kargen Jahren der Wirkungsloskeit meiner Wünsche für den Verein wieder in die Lage, mit Hoffnung auch Richtung Verein „Alles Gute für 2023!“ zu rufen. Bei euch hatte ich nie Zweifel. Also, auf dass sie helfen bei dem, was sich die Zebras und ihr euch vornehmt.

Etwas von dieser Hoffnung steckt schon in dem Beitrag des Zebrastreifenblogs, der im letzten Jahr Platz 5 der meist aufgerufenen Texte belegt. Der MSV rief vor dieser Saison in einem Clip mit Joachim Hopp zu Unterstützung und Dauerkartenkauf auf. Meine Begeisterung für die Machart des Clips mit dem neuen Ton bei der Ansprache der Fans war groß und führte zum sprechenden Titel des Textes: Dass mich mein MSV so überrascht.

Lasst mich zwischendurch erwähnen, anscheinend sind sowohl sämtliche BVB-Fußballtorten-Interessen inzwischen befriedigt als auch die Neugier zum Namen der Bielefelder Alm. Seit Jahren liefen nur noch außer Konkurrenz die BVB-Fußballtorten mit und der Anekdoten-Text darüber, wie die Bielefelder Alm zu ihrem Namen kam. In diesem Jahr hieß es für diese Beiträge Abschied nehmen von den vorderen Plätzen.

Platz 4 belegt ein Text zur jüngsten Aufregung um den MSV. Zunächst hatte ich nichts schreiben wollen, um nicht zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen. Alles schien nur eine von Schauinsland-Vertreter Andreas Rüttgers ausgelöste ausufernde Diskussion im MSVPortal zu sein. Doch versandete sie nicht wie zu früheren Gelegenheiten. Schließlich hatte ich das Gefühl, etwas einordnen zu müssen: Der MSV, Andreas Rüttgers und das richtige Leben. Dass alles aus dem Portal raus schwappte ins richtige Leben, war angesichts von Andreas Rüttgers unbeirrter, verstörender Kommunikationsweise abzusehen.

Dass die Niederlage im Niederrhein-Pokal gegen Rot-Weiß Oberhausen im Verein und bei den Anhängern die Gemüter erregte, zeigt sich am großen Interesse für meinen Text nach dem Spiel, der Platz 3 belegt. Mehrheitsfähig war meine Meinung dennoch nicht. Klares Denken wieder möglich?, habe ich den Text genannt. Der Titel deutet an, dass ich die Niederlage nicht als Komplettversagen der Mannschaft erlebt habe.

Unser aller große Erleichterung, dem Abstieg in der letzten Saison zu entkommen, erweist sich mit dem Beitrag auf Platz 2. Nichts anderes als das Dokument zur Rettung zeigt sich schon im Titel: Läuft! – Soll und Haben im Tabellenrechner. 33. Spieltag.

Es verbietetet sich nun, diese Reihung einer numerischen Tabelle einfach fortzuführen. Mit großem Vorsprung war mein Nachruf auf Holger Glücks der meistgelesene Text des letzten Jahres – Der „Deepsky“ fehlt seit Freitag für immer – Holger Glücks †. So zeigt sich noch einmal das besondere Wirken dieses Anhängers des MSV über den Fußball hinaus.

Zum Schluss nun lasst uns auf einen wieder erfolgreicheren MSV hoffen. Ich gebe zu, das mache ich auch aus eigenem Interesse. Denn Zebra-Fans ohne Sorgen interessieren sich intensiver für Bücher über den MSV. Auch das war das letzte Jahr: Meine MSV Duisburg Fußballfibel war im März erschienen. Ich freue mich auf die Lesungen in diesem Jahr und den Spaß beim gemeinsamen Erinnern mit euch an unser Leben mit den Zebras.

Habt ein gutes Jahr. Wir sehen uns. Bleibt gesund!

Für Integration, Respekt und Toleranz – Der blauweiß gestreifte Clip zur Botschaft

Manchmal gehen Gespräche vor und der Blick auf die Videoleinwand fällt weg. Das muss mir so beim Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken gegangen sein. Denn wenn ich das richtig verstehe, wurde der unten gezeigte Clip anlässlich der Fare Aktionswoche 2013  vor jenem Spiel gezeigt.  Verantwortet haben diesen Clip Fanclubs des MSV Duisburg und das Fanprojekt Duisburg. Sie wurden vom Verein unterstützt.

Die Macher dieses Clips verdienen prasselnden Applaus. Der lässt sich heutzutage ja sogar sichtbar machen durch das Anwachsen der Klickzahl bei Youtube. Wenn für erstrebenswerte Haltungen in dieser Gesellschaft geworben wird, drückt oft die Last der Moral oder routiniert wird  Zustimmung gezeigt. Den Machern gelingt es auf beeindruckende Weise diesen Gefahren zu entgehen. Sie geben der notwendigen Botschaft  auf witzige und berührende Weise echtes Leben mit.

Dieser Clip verdient deutschlandweit Beachtung. Es ist an euch, ihn zu teilen, wann immer es geht. Für Integration, Respekt und Toleranz werben Fanclubs des MSV Duisburg und das Fanprojekt Duisburg auf beeindruckende Weise. Mit Michael Tönnies, Joachim Hopp und Tobias Willi stehen auch ehemalige Spieler für diese Botschaft ein.

Fan-Marsch, 4. Juni 2013, im Bewegtbild – Eine Sammlung

Der überwältigende Fanmarsch ließ eine Fülle von Bewegtbildern entstehen. Heute kommen sicher noch mehr hinzu. So unterteilt sich die Bilderschau dieses Mal in zwei Abteilungen. Zunächst geht es um Zusammenschauen des Fanmarsches auf der gesamten Strecke. In der zweiten Abteilung sind die Bilder von Kameras mit festen Positionen an der Marschstrecke. Diese zweite Abteilung könnte noch einige Positionen gebrauchen. Gerade für den Marschbeginn gibt es dort Lücken. Hinweise auf weitere, heute online gehende Bewegtbilder nehme ich dankend entgegen und baue die Clips entsprechend ein.

Journalistische Berichterstattung sowie (semi-)professionelle Dokumentation

Reviersport TV mit einem klassischen Kurzreportage.

Atmosphärisches von der gesamten Strecke zeigt VideoDu.deWinfried Krüssman als journalistischer Profi nimmt mehr als andere auch die prominenteren Teilnehmer des Fanmarsches in den Blick und zeigt die Ansprachen vor dem Stadion von Joachim Hopp, Udo Kirmse sowie Sören Link.

Lokaljournalismus verfolgt auch Frank-M. Fischer bei Duisburg365.de. So interviewt er Oberbürgermeister Sören Link, der sich einen kleinen Lapsus erlaubt. Eigentlich möchte Sören Link betonen, dass er noch Chancen zur Lizenzerteilung sieht. Dummerweise bekräftigt er es mit der Aussage, dass er sonst nicht da wäre. Natürlich wäre er auch im anderen Fall gekommen. Denn sonst hätte er nicht später bei seiner Ansprache sinngemäß sagen können, dieser Fanmarsch sei ein Zeichen dafür, dass es weitergeht mit dem MSV, egal in welcher Liga. Das ist doch die eigentlich eindrucksvolle Botschaft dieses Fanmarsches!

Atmosphärisches gibt es auch bei Duisburg365.de zu sehen.

Die ZDF Spätnachrichten berichteten in der letzten Nacht mit einem Einspieler über den Fanmarsch. Mit einem Klick weiter in die ZDF Mediathek  ab Minute 12.45. Der Clip steht nur für eine begrenzte Zeit online.

Die Grenzen zum professionellen Journalismus sind fließend. MSVsupport dokumentiert den Fanmarsch an verschiedenen Haltepunkten, zunächst mit einem kurzen Blick auf die Stimmung zu Beginn auf der Neudorfer Straße, kurz vor dem Verteilerkreis. Danach nimmt die Kamera auf dem Sternbuschweg eine feste Position am Ende des Friedhofs ein. Es folgen noch Momentaufnahmen unter den zwei Tunnel sowie vor dem Stadion.

Auf der gesamten Strecke des Fanmarsches filmten immer wieder auch Teilnehmer des Fanmarsches Momentaufnahmen kürzerer oder längerer Art an festen Positionen. Im Folgenden habe ich versucht die Strecke mit Hilfe dieser Kameras nachzuvollziehen.

VideoDu.de zeigt den Strom der Fans mit einem festen Kamerastandort auf der Neudorfer Straße nahe dem Bahnhof.

Der gesamte Zug der teilnehmenden Fans auf der Koloniestraße kurz vor der Ecke Sternbuschweg dank der Kamera von Dirk Schales.

Diese feste Kamera von Justin steht Sternbuschweg, Ecke Waldstraße.

Im Tunnel Kalkweg vor den Parkplätzen am Stadion bewegt sich gerade nichts, dafür wird mit „1902“ klassisches Liedgut angestimmt. ReaxxioN-TV war dabei

Ein kurzer Anriss der Stimmung auf dem Stadionvorplatz von Hackfleischmann.

Lesegenuss nicht nur für MSV-Fans: „So lonely“ von Michael Wildberg

Vor Beginn der neuen Saison wird es nun aber Zeit, endlich etwas über „So lonely“ zu schreiben, Michael Wildbergs bereits im Frühjahr erschienenem Buch über „Ein Leben mit dem MSV Duisburg“. Vielleicht ist der Zeitpunkt auch gar nicht so schlecht. Nachdem die erste Welle der Aufmerksamkeit vorübergeschwappt ist, wirkt so ein Text vielleicht als Kauferinnerung aus der zweiten Reihe.

Ohne viel Verlagswerbung und mit nur wenigen Hinweisen in den klassischen Medien fand „So lonely“ in den ersten Wochen nach dem Erscheinen zumindest in Duisburg zahlreiche Käufer. Unter Fans des MSV wirkte die Mundpropaganda. Schließlich ist es interessant zu sehen, wie ein anderer das erlebt, was auch für einen selbst von Bedeutung ist. Wenn das dann auch noch sehr unterhaltsam geschrieben ist, um so besser. Zumal wir Fans vom MSV Duisburg mit medialen Produkten über unseren Verein nicht gerade verwöhnt sind.

Der 1981 geborene Michael Wildberg besitzt eine klassische Fan-Biografie. Vater nimmt jungen Sohn mit zum Fußball, Sohn ist begeistert, kommt nicht mehr vom MSV Duisburg los und geht schon bald den eigenen Fan-Weg mit den Kumpels. Von diesem Weg erzählt Michael Wildberg mit Selbstironie und großer Pointensicherheit. Gerade der MSV Duisburg bietet als Erzählgegenstand auch genügend Anlässe, diesen ironischen Ton anzuschlagen. Denn wir wissen, ein Fan des MSV Duisburg macht einiges mit, und wer dennoch diesem Verein treu  bleibt, braucht Mittel, seine emotionale Grundbefindlichkeit einzupegeln. Besonders in den letzten Jahren der Ära Hellmich.

Nun könnte ich es dabei belassen und sagen, ein Anhänger des MSV Duisburg  wird an dieser biographisch inspirierten Geschichte  seinen Spaß haben. Michael Wildberg weiß lebendig zu schreiben, er arbeitet die wichtigsten Momente der jüngsten MSV-Vergangenheit ab und er kennt erzählenswerte, originelle Szenen aus dem reichhaltigen Erfahrungsschatz eines Fußballanhängers. Gerade so etwas wie Pointensicherheit und Selbstironie führt aber zu einer weiteren Fährte. Man kann nämlich dieses Buch auch ambitionierter besprechen als mit dem Hinweis auf den Gebrauchswert für den Leser, der seine Leidenschaft mit dem Autor teilt und diese einmal gespiegelt bekommen möchte.

An „So lonely“ lassen sich auch literarische Maßstäbe anlegen. Das Buch gehört zu einer Art Genreliteratur, deren Übervater und Begründer Nick Hornby mit dem 1991 erschienenen Fever Pitch ist. Michael Wildberg erzählt sein „Leben mit dem MSV Duisburg“ eben nicht als sachlichen Tatsachenbericht, er möchte in gestalteter Form von der Wirklichkeit erzählen. Er spitzt Szenen zu, sucht die Komik im Moment und findet in der ersten Hälfte seiner Geschichte Erzählenswertes, was über den Fußball hinausweist. Er holt Meiderich als den Ort seines Aufwachsens in die Geschichte hinein und bietet mit einer idealisierten, rauen Meidericher Wirklichkeit eine Deutung dieser Stadtteil-Welt an. Es lässt sich darüber streiten, ob er diese Meidericher Wirklichkeit nicht zu sehr romantisiert, wenn er der Arbeitslosigkeit im Stadtteil die Lebenstüchtigkeit der Menschen dort mit Schwarzarbeit und Grauzonen-Geschäften entgegenhält. Doch der Wert dieses individuellen Bilds der Meidericher Wirklichkeit besteht darin, dass sein Bild einen Platz in der Öffentlichkeit besetzt und Anlass bietet über diese Meidericher Wirklichkeit zu reden.

In der zweiten Hälfte des Buches habe ich diese literarischen Maßstäbe dann allmählich wieder beiseite gelegt. Nicht weil das Buch stilistisch abfällt, sondern weil in dieser zweiten Hälfte nichts anderes mehr Thema wurde als der Fußball selbst in der Ära Hellmich. Diese zweite Hälfte bleibt meist bei dem, was wir alle erlebt haben und wenn der Blick über den MSV Duisburg hinausgeht, handelt es sich um ein weiteres Fußballspiel ohne Beteiligung des MSV Duisburg. Michael Wildberg erzählt dann wenig, was Leser ohne Verbindung zum MSV interessant finden könnten. Andererseits ließe sich natürlich sagen, selber schuld, wenn da einer kein Interesse am MSV Duisburg hat. Demjenigen entgeht eben die Gelegenheit mit „So lonely“ eine unterhaltsame Zeit zu verbringen.

Michael Wildberg hat im Duisburger Bürgerhof sein Buch nach dem Erscheinen bei einer Lesung vorgestellt. Bei youtube findet sich in mehreren Teilen der Mitschnitt von dieser Lesung, bei der auch Joachim Hopp und Milan Sasic anwesend waren. Den vom eigenen Arbeiter-Pathos ergriffenen Joachim Hopp sollte sich niemand entgehen lassen.

Bei Facebook gibt es zum Buch eine Seite, die Michael Wildberg regelmäßig mit Fußballhinweisen befüllt. Und nun, da ich den Link zu Facebook gesucht habe, sehe ich errötend, dass er mich ebenfalls mit kürzlich hier erschienenen Beiträgen und großem Lob verlinkt hat. Für die Verschwörungstheoretiker unter den Lesern hier möchte ich betonen, Michael Wildberg und ich pflegen keine der im sonstigen Kulturbetrieb oft üblichen Gefälligkeitsbesprechungs-Freundschaft. Könnte natürlich noch kommen. Ich werde ihm gleich mal mailen.

Michael Wildberg: So lonely. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2001. 192 Seiten. € 9,90.

Joachim Hopp wird zur Arbeit am Image eingeladen

Kurzer Lesehinweis: Für 11 Freunde hat Alex Raack  mit Joachim Hopp gesprochen und möchte die alten Geschichten von ihm wissen. Wir Älteren kennen die Essenz des Interviews natürlich. Für die Jüngeren sind die Hoppschen Geschichten aber vielleicht neu, und alte Lieblingspostkarten nimmt man ja auch immer wieder gerne in die Hand, um vielleicht doch noch ein kleines übersehenes Detail zu entdecken.


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