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Saisonvorbereitung V – Medien, die über die 3. Liga berichten

In unserer hochspezialisierten Gegenwartswelt kümmern sich um die Spezialinteressen eine Heerschar von Medien. Das können große Aufgaben sein. Zum Beispiel für Männer, die gerne grillen, regelmäßig ein Hochglanzmagazin zu einem sehr überschaubarem Thema immer neu zu befüllen, lässt Einfallsreichtum vermuten, sowie die hohe Fotografen-Kunst des Food-Stylings und Mitarbeiter, die am Wochenende Teilzeitvegetarier sind. Da hat es die Fußballberichterstattung zur 3. Liga einfacher. Beginnt erstmal die Saison, gibt es Neuigkeiten ohne Ende. Die Geschichten müssen einfach nur mitgeschrieben werden. In der Branche heißt es schließlich immer, die eigentliche Arbeit erledigt der Fußball selbst, denn der schreibt richtig gute Geschichten.

Deshalb erweitert praktischerweise der DFB als Bilderverwalter der 3. Liga sein Online-Angebot DFB-TV und zeigt die 386 Spiele „in der neuen Saison in einer kommentierten Torshow“.  Von einem „Topspiel des Spieltages“ werden zudem umfangreichere Bewegtbilder online gestellt. Das alles deutet zwar nicht auf gute Geschichten hin, wem es aber nur um die Tore geht, ist dort bestens bedient. Stellt sich für mich nur die Frage, ob bei torlosen Unentschieden auch Torchancen die Zulassungsbedingung eines Spiels für die Torshow erfüllen. Das mache ich für uns in Duisburg nur aus akademischem Interesse. Als Anhänger des Top- bzw. Aufstiegsfavoriten gehe ich davon aus, dass der MSV in jedem Spiel mindestens ein Tor erzielt.

Viele von euch werden es selbst wissen, ich will es aber nicht unerwähnt lassen: Wer Wert auf Analyse eines Spiels legt, stößt im Spieltags-Thread des Fanforums MSVPortal immer wieder auf sehr lesenswerte Beiträge einzelner User. Ich habe schon einmal überlegt, ob es nicht sinnvoll ist, zwei, drei Tage nach einem Spiel ein Best-of der Beiträge zu kuratieren. Ist natürlich einige Arbeit und würde nur dokumentierend festhalten, was jeder schon selbst hätte machen können – ein Nebengedanke der Möglichkeiten eines Blogs.

Zebravision, die MSV-Ecke vom Duisburger Lokal-TV Studio 47 sendet auch diese Saison. Bei Youtube  erhalten die 5-8-minütigen Clips eine eigene auf die laufende Saison bezogene Playlist im Kanal von Studio 47. Bei Facebook hat Zebravision nun auch eine eigene Seite.

Außerdem werden die Clips auf dem Youtube-Kanal vom MSV Duisburg online gestellt. Dort sind darüber hinaus vereinseigene Clips zu sehen.

Die Online-Präsenzen der Printmedien brauchen hier keine Hinweise. Vielleicht aber kennt nicht jeder Liga 3- online, wo für uns Duisburger zwar meist nichts Neues über den MSV zu lesen ist, weil dort die Ressourcen zu gering sind, um eigene Geschichte zu schreiben. So bedient man sich meist der offiziellen Informationen der Vereine und sieht, was man zusätzlich noch ermöglichen kann. Als Online-Quelle für gebündelte Information zur gesamten Liga ist die Seite aber empfehlenswert.

Nun in Zeitungen, was MSV-Fans schon lange diskutieren

Kaum steht das normale Leben in Köln wegen der Brauchtumspflege mal ein paar Tage still, schon gerät die  Welt für mich als Reisender zwischen Köln und Duisburg aus dem Takt. In Duisburg beschleunigt sich das auf den MSV Duisburg konzentrierte Leben gerade nämlich unerwartet, weil Die Welt plötzlich interessiert, was im MSVportal schon seit langem sorgenvoll diskutiert wird. Im Kern geht es um die Frage, nutzt Walter Hellmich kraft seines Amtes den MSV Duisburg auf Kosten des Vereinswohls für den eigenen wirtschaftlichen Vorteil und den seines Sohnes, dessen Marketinggesellschaft einen nach Meinung vieler Beobachter für den MSV Duisburg ungünstigen Marketingvertrag mit dem Verein erhielt. Gefährdet Walter Hellmich sogar die wirtschaftliche Existenz des Vereins?

Eingekauft hat Die Welt diesen Artikel vom freien Journalisten Stefan Laurin. Ich nehme an, es ist die Originalfassung des Artikels, die er bei den Ruhrbaronen nochmals eingestellt hat. Auf die Vorwürfe reagierte Walter Hellmich auf der Seite des MSV Duisburg mit einer Stellungnahme. Wenn die überregionale Presse das Thema aufgreift, kann die lokale Presse wie Der Westen nachziehen. Dort wird auch schon auf eine Leerstelle der Stellungnahme verwiesen: Auf die vorzeitige Verlängerung des Marketingvertrags bis 2017 ohne erneute Ausschreibung geht Walter Hellmich nicht ein. Auch Stefan Laurin verweist bei den Ruhrbaronen auf einen Widerspruch bei dem, was Walter Hellmich als Verteidigung sagt zu den Vorwürfen, einen Kredit vom MSV Duisburg in Anspruch genommen zu haben.

So weit die Lage, und zwischen Karneval und Anfahrt zum Rosenmontagsspiel in Duisburg habe ich keine Zeit und Ruhe mehr, etwas zu schreiben, bei dem ich nicht jetzt schon weiß, dass es zu wenig ist. Was jetzt geschieht, trägt Züge der Politik. Es gibt aber auch große Bereiche des Geschehens, die sich im Politischen nicht widerspiegeln. Schließlich sind MSV-Fans und MSV-Vereinsmitglieder nicht identisch, sonst reichten die Reaktionsmöglichkeiten auf der Jahreshauptversammlung des Vereins. Es gibt also da ein Spannungsverhältnis zwischen dem Fußball als umsatzträchtige Unterhaltungsbranche und dem Fußball als Kulturgut im weitesten Sinn.

Und nun? Letztlich geht es um Vertrauen. Auch bei mir ist das seit einiger Zeit angekratzt, aber völlig unabhängig von den Vorwürfen, eine Opposition kann konstruktiv mit diesem Geschehen nur dann umgehen, wenn es eine Alternative zu Walter Hellmich gibt. Und da sind wir wieder bei der Politik, nicht umsonst gibt es ein konstruktives Misstrauensvotum in der deutschen parlamentarischen Demokratie. Und jetzt muss ich aber auch wirklich fahren. Vielleicht habe ich morgen in Ruhe eine entschiedenere Meinung zu dem Ganzen. Heute fühle ich mich jedenfalls die ganze Zeit wie auf brüchigem Eis.


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