Der Zebrastreifenblog mit all seinen nunmehr zwei Mitarbeitern wünscht euch alles Gute für dieses Jahr! Der Stig ist gerade ein paar Tage in Aarhus bei alten Freunden. Er grüßt euch herzlich, was aus seinem mürrischen Mund am Telefon vorhin ganz komisch klang. Unsere Wünsche sind nicht uneigennützig. Sollen sie doch dazu beitragen, dass wir Anhänger des MSV Duisburg das Unaussprechliche in diesem neuen Jahr ungefähr Ende April bis Mitte Mai erleben werden. Die Wünsche fliegen deshalb auch rüber zur Mannschaft und den Verantwortlichen beim MSV Duisburg. Hoffen wir also auf ein besonderes Jahr für den MSV und für uns.
Bislang sieht es gut aus mit dem Gelingen, habe ich stellvertretend für uns alle doch die erste große Prüfung dieses Jahres mit Erfolg geschafft. In der Nacht habe ich nach Hause gefunden, obwohl ich in diesem grauweißen Gemisch aus Bodennebel und Pulverdampf über Kilometer nur etwa zwei Meter weit habe sehen können. Im Schritttempo fahrend verlor ich die Orientierung auf einer Straße, die ich seit dreizehn Jahre nahezu täglich befahre. Ich kenne das aus Filmen. Wer in den ersten Minuten der Handlung solche kleinen Abenteuer wie so eine undurchsichtige Nachtfahrt bewältigt, der wird im weiteren Verlauf der Geschichte noch Größeres erleben. Gelobt sei die Zuversicht! Gelobt seien Filme, die gut ausgehen.
Mich beschäftigt das Ende der Saison schon sehr. Regelmäßig tauchen seit einiger Zeit in meinem Kopf Sätze der Freude auf. Ich sehe für Bruchteile von Sekunden Erfolgsschlagszeilen, und ich kann mich nicht dagegen wehren. Hätte die Geschichte des MSV Duisburg nicht die zunächst so bedrohliche Wendung im Jahr 2013 genommen, schwiege ich darüber. Doch seitdem nehme ich den Alltag des MSV immer noch wieder als Ausnahmezustand wahr, in dem alles noch nach Normalität strebt. Ich selbst bin in diesem Ausnahmezustand und schmecke die Hybris.
Beruhigend könnte ich deshalb den Rückblick auf die fünf meist gelesenen Beiträge des letzten Jahres auf mich wirken lassen. Zeitlos sind drei dieser Texte. Abseits aller Aufregung des wöchendlichen Ringens um Sieg oder Niederlage strömen sie die wohltuende Ruhe sinnlichen Genießens aus. Sie sind die ewig gültigen Tröstungen aller verzweifelnden Vereinsanhänger. Ginge es nach den Klickzahlen stellte ich das Schreiben weitgehend ein und veröffentlichte Fotos von Backwaren mit Unterzeilen. Doch die Zukunft als Superspecial-Special-Interest-Blogger klingt für mich nicht ausfüllend, auch wenn mir hin und wieder der Blick auf Fußballtorten Spaß macht.
Zwar lässt die sportliche Lage von Borussia Dortmund sehr zu wünschen übrig, in diesen Räumen hier aber rüttelt kein anderer Verein an der Spitzenposition der Borussia. Auf Platz 1 der meistgelesenen Texte im Zebrastreifenblog steht wie im Vorjahr „Die schönsten Fußballtorten der Welt Folge VI – Borussia Dortmund“. Im Laufe des Jahres konnte ich das schon ahnen. Überraschend für mich sind aber der 3. Platz für „Die schönsten Fußballtorten der Welt – XI: Eintracht Braunschweig – Anlässlich des Aufstiegs“ und Platz 5 für „Die schönsten Fußballtorten der Welt III – MSV Duisburg“. Stetige Klickzahlen, knapp unterhalb meiner Wahrnehmung – bei so was wird schnell einsichtig, warum jemand auf den Long Tail als Theorie der Internet-Ökonomie gekommen ist.
Beruhigend könnte dieser Blick auf die drei Platzierungen wirken, doch angesichts des großen überdauernden Fußballtorten-Interesses gebe ich gerne zu, dass mich erst der Platz 2 für „Chaos, Platzsturm und Skandalspiel – Wörter schaffen Wirklichkeit“ sehr zufrieden macht. Bestätigt mir diese Platzierung doch ein Interesse der Leser an Themen rund um den Fußball, die über das Bunte hinausgehen. In dem Text habe ich mir die sensationsheischende Berichterstattung zum Fanverhalten im Halbfinale des Niederrheinpokal vorgenommen. Platz 4 belegt meine Besprechung des Dokumentarfilms über die Zebras der ersten Bundesligasaison „Von Anfang bis Westende – Ein wunderbarer Dokumentarfilm über die ‚Meidericher Vizemeister’”.
Was mich zurückbringt an den Anfang. Eigentlich wollte ich mich mit dem Rückblick ja ablenken von den plötzlich auftauchenden Erfolgsschlagzeilen. Doch kaum tauchen Erfolge der Vergangenheit auf, denke ich, wenn im Rückblick des nächsten Jahres ein Text aus dem Mai bestplatziert wäre, ließe sich mit 2015 wahrscheinlich ganz zufrieden sein. Wir werden sehen!
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