Anscheinend achtet man bei der Führung eines Bauunternehmens und der eines Fußballvereins in Personalunion auf verschiedene Dinge im Hinblick auf die Selbstdarstellung. Die Berichterstattung zur Verpflichtung von Oliver Wittke als Geschäftsführer der Hellmich-Unternehmensgruppe macht mich nämlich auf einen grundsätzlichen Unterschied in der Öffentlichkeitsarbeit für beide Bereiche aufmerksam.
Nirgendwo habe ich eine Stellungnahme von Walter Hellmich zu dem Engagement des ehemaligen Landesbau- und Verkehrsministers in seinem Unternehmen gelesen. Dabei hätte ich es gerade in diesem Fall als sehr passend empfunden von Walter Hellmich über die Qualitäten seines neuen Mitarbeiters unterrichtet zu werden. Da haben ja manche Landespolitiker einige Zweifel, wie Oliver Wittke sein Mandat als Landtagsabgeordneter in Einklang bringen will mit den Anforderungen, die an ihn als Geschäftsführer im Bauunternehmen herangetragen werden.
Walter Hellmich als „Boss“ des MSV Duisburg handelt nach außen hin ganz anders. Wenn der MSV Duisburg jemanden neu verpflichtet, wird gerne der interessierten Öffentlichkeit berichtet, dass sich Walter Hellmich vor der endgültigen Vertragsunterzeichnung mit dem Betreffenden noch einmal zusammen setzt. Dabei schauen sich der „Boss“ und der zukünftige MSV-Arbeitnehmer dann „tief in die Augen“. So wurde es neulich bei der Verpflichtung von Frank Fahrenhorst berichtet und ich erinnere mich auch an die Verpflichtung von Jürgen Kohler, bei der Walter Hellmich ebenfalls das Auswahlverfahren mit diesem Qualitätssicherungstest abschloss. Gerade bei Jürgen Kohler wurden die Zweifel an dessen Qualifikation mit diesem Argument vom intuitiven Urteil Walter Hellmichs vom Tisch geräumt.
Es sieht so aus, als dürfe im öffentlichen Reden über Fußball die Folklore des fürsorglichen, geradlinigen und väterlichen Unternehmensführers mit Weitsicht etwas mehr Raum beanspruchen als in der Berichterstattung über Politik und Wirtschaft. In der Welt des Fußballs kann sich Walter Hellmich weiter so zeigen, wie er sich selbst beim Aufbau seines Unternehmens erlebt haben mag. Vielleicht aber braucht Walter Hellmich im Fall seines Geschäftsführers Oliver Wittke auch nur keine Zweifel an dessen Nutzen für sein Unternehmen ausräumen.
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