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Das Verhältnis vom einen zum anderen beim 0:0 des MSV

Eins nach dem anderen. Das galt für viele Anhänger des MSV Duisburg am Freitag im Stadion nicht immer. Während unten auf dem Rasen die Mannschaft vom MSV Duisburg noch gegen den VfB Stuttgart II versuchte, ein Tor zu erzielen, galt der Fangesang auf den Rängen immer wieder bereits dem Pokalspiel am nächsten Dienstag gegen Rot-Weiss Essen. Verständlich war das, weil gerade in der ersten Halbzeit das Spiel wenig bot, was die Aufmerksamkeit von uns Zuschauern ausschließlich an die Gegenwart gebunden hätte.

Im Gegensatz zu den Zuschauern hatten die Spieler beider Mannschaften die alte Lebensweisheit nämlich zutiefst beherzigt – die Stuttgarter sehr viel offensichtlicher als die Zebras. Im Grunde aber spielten beide Mannschaften mit dem Gedanken, das eine, nämlich die Defensive, kommt zuerst, und dann kümmern wir uns um das andere, die Offensive. Weil die Stuttgarter keine Scheu hatten, diese Spielhaltung auf die Spitze zu treiben und dem MSV Duisburg den Ball meist überließen, war sie bei den Zebras nur versteckt in deren Angriffsbemühungen zu erkennen. Wer den Ball in Richtung gegnerisches Tor bewegt, wird schließlich automatisch unter der Rubrik Offensive wahrgenommen.

Ruhig und kontrolliert sollte das Stuttgarter Defensivbollwerk bearbeitet werden. In der ersten Halbzeit zu ruhig, um viele Chance zu kreieren. Denn in diesem Abwehrverband gab es so wenig Lücken, dass die Spieler des MSV sich hätten viel mehr bewegen müssen bei ihrem kontrollierten Spiel, um die Abwehrspieler auseinander zu ziehen. Ich deute es so: wer sicher gehen möchte, hält sich erst einmal zurück und hofft in der langen Zeit bis zum Abpfiff dennoch zur einen todsicheren Chance zu kommen. So eine vermehrte Bewegung bringt nämlich auch Unruhe in die eigene geordnetete Formation und macht die Mannschaft anfälliger beim möglichen schnellen Umschaltspiel des Gegners. Diese eine große Chance hat es dann auch gegeben. Doch wenn so eine einzige Chance dann nicht genutzt wird, siehe oben, bleibt nichts mehr für ein  mögliches Tor. Nach einem steilen Pass von Phil Ofosu-Ayeh schoss Kingsley Onuegbu aus vollem Lauf, etwa drei Meter vor dem Tor, darüber.

Die bedächtige Spielweise war noch ein versteckter Hinweis auf Vorsicht bei den Zebras. Sehr viel deutlicher wurde es in der ersten Halbzeit bei genau solch einem Umschalten. Kurz hinter der Mittellinie eroberten die Zebras den Ball. Ein Angriff begann in Dreierformation gegen etwa sechs sich formierende Stuttgarter. Zaghaft nur rückte der Rest der Mannschaft nach. Ein großes Loch tat sich in genau jenem Moment auf, in dem der Rückpass auf die zweite Reihe hätte erfolgen müssen. Niemand war da. Drei Mann rannten sich in der Abwehrreihe fest.

Eins nach dem anderen bedeutete für den MSV aber auch, wenn es mit dem bedächtigen Spiell nicht klappt, versuchen wir es in der zweiten Halbzeit mit mehr Druck. Nun wurden beim Kurzpassspiel über die Flügel mehr Spieler eingebunden, die Laufbereitschaft war größer. Dennoch kam der MSV nicht einmal mehr zu einer Chance. Denn die Stuttgarter wollten noch mehr nur das eine. Es wurde immer dichter hinten, die Spieler ließen sich kaum noch aus ihrer gut funktionierenden Staffelung herauslocken. Um diese Staffelung zu überspielen hätte der MSV beim Spiel über Außen risikobereiter sein müssen. So wurde mit viel Aufwand die erste Verteidigungslinie überspielt, anschließend wären sie fast manchmal an der zweiten vorbei gewesen, doch dann folgte ein sicherer Rückpass, wenn der unsichere Steilpass nötig gewesen wäre. Eins nach dem anderen, eben.

Bessere Fähigkeiten beim Ball stoppen und präzisere Anspiele wären für so ein Kurzpassspiel zwar keine schlechten Voraussetzungen, aber  auch für Spieler mit besseren technischen Fähigkeiten ist es in solchen Spielen schwierig, das Risiko abzuwägen, wie sehr sie den Druck aufs gegnerische Tor intensivieren können, ohne die Defensive zu entblößen. So ist es vielleicht doch keine schlechte Idee, das eine vor dem anderen im Blick zu halten, weil die sportlich Verantwortlichen um die Möglichkeiten und Anfällligkeiten dieser Mannschaft wissen. Schön anzusehen ist das nicht. Ganz zu schweigen davon, wenn bei dem Ganzen ein 0:0-Unentschieden als Ergebnis herauskommt. Gut, dass wir auf den Rängen dann ein wenig freier im Umgang mit den Notwendigkeiten sind und uns um das andere vor dem einen kümmern können.

Der Kürzest-Spielbericht vom SWR von  circa 1.40 Minuten bedient sich mangels attraktiver Spielszenen einer Flut von O-Tönen. Was mir aber das schillernde Erlebnis beschert dem Mehmet Scholl aktiver Zeiten in der Person von Tobias Rathgeb vom VfB beim Interview wiederzubegegnen. Da morpht sich dessen Gesicht mir immer wieders ins Bewegtbild.

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Ein 3:0 nach dem Zwiebelprinzip: Unter der Souveränität die Lage Glück

Englische Wochen haben es in sich. Große Lust verspüre ich nicht an diesem Donnerstagmorgen, über das gestrige Spiel des MSV Duisburg gegen SV Elversberg zu schreiben, besonders weil der Sieg souverän und gleichzeitig auch glücklich war. Wenn beides zutrifft, muss einiges erklärt werden. Aber wie gesagt, eigentlich ist mein Kopf nicht frei für einen gründlich erklärenden Spielbericht. Eigentlich steht heute Aufbauschreiben für die Wochenendbegegnung an, vielleicht noch ein paar Lockerungsübungen in Sachen Heimatlied – Sektion Duisburg, aber doch nicht Gedanken zu einem Spiel, das mit einem sehr frühen Kopfballtor durch Tanju Öztürk in der 2. Minute begann und dann für ungefähr weitere 55 Minuten  sich so anfühlte, als sei es den Spielern des MSV Duisburg gestern genauso gegangen wie mir heute.

Nach diesem frühen Führungstor wollten die Zebras nicht viel riskieren, sie wollten den Einsatz in Grenzen halten und das Spiel dennoch kontrollieren. Was wirklich nicht schön anzusehen war, weil zu so einer Spielkontrolle die nötige Ballsicherheit beim Spiel nach vorne vollends fehlte. Das führte in der Offensive zu großem Gewurschtel, unpräzisen Pässen, ergebnislosen Einzelaktionen und dem Ball abgeben an den Gegner. Der Elversberger Spielaufbau wurde dann in deren Hälfte halbherzig angelaufen. Mir fehlt gerade das passende Wort. Stören möchte ich das nicht nennen, Pressing darf jeder völlig vergessen. Wie gesagt, das wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn die Defensive in der eigenen Hälfte souverän gestanden hätte. Da aber die Sicherheit der Defensive bei solch einer Spielweise  besonders mit der Qualität der Offensive zusammenhängt, war absehbar, dass die Elversberger zu ihren Chancen kommen würden. Die Mannschaft erwies sich als abschlussschwach, zudem kam bei einem Pfostentreffer in der zweiten Halbzeit Pech dazu. Oder war es die Latte?

Ihr seht, ich knüpfe an die Mannschaftsleistung an, Unsicherheiten und Fehler durchzogen das Spiel. Die Konsequenz war großer Unmut auf den Rängen. Das Pfeifkonzert zur Halbzeitpause trotz Führung machte deutlich, das Duisburger Publikum ist mit Ergebnisfußball momentan nicht zufrieden. Ich machte keine Ausnahme, obgleich ich Pfiffe zu diesem Zeitpunkt für verfehlt hielt. Aber auch Fans sind manchmal hilflos wie die Spieler und greifen auf unpassende alte Schlager des Unmuts zurück wie „Wir woll’n euch kämpfen sehen“. Wenn eines sicher ist, die Spieler kämpfen. Die Schwierigkeiten dieses Mal lagen in dem notwendigen Aufbauspiel bei einer solchen Spielanlage in der Defensive.

Als Karsten Baumann dann in der 60. Minute etwa Patrick Zoundi für Gerrit Wegkamp einwechselte, gab es endlich das Ventil für allen Unmut. Pfiffe, „Baumann raus“ und Sprechchöre für Gerrit Wegkamp. Ein großer Teil des Duisburger Publikums hält Karsten Baumann für den Schuldigen an der Spielweise. Ihr merkt, ich gehöre nicht dazu. Natürlich ist er verantwortlich mit seinen Vorgaben für die Spielweise. Ich ärger mich auch und wenn ich mich beruhigt habe, überlege ich, welche Alternative es gibt. Ich sehe keine. Ich glaube nicht, dass ein anderer Trainer erfolgreicher mit der Mannschaft gewesen wäre. Ich sehe aber auch, solche Überlegungen spielen keine Rolle mehr. Es geht nicht mehr alleine um den Erfolg. Es geht um Spielkultur. Es geht um die Entwicklung der Mannschaft. Wahrscheinlich fehlen  zwei, drei Spieler für diese Entwicklung.

Natürlich hat sich Karsten Baumann bestätigt gefühlt, als Patrick Zoundi nicht nur die Angriffe des MSV Duisburg sofort gefährlicher machte, sondern bald auch durch sein konsequentes Nachgehen das 2:0 erzielte. Andererseits beweist diese Einwechslung gleichzeitig auch nicht viel. Patrick Zoundi kommt meist in dieser Spielphase und nicht immer ist er so erfolgreich. Nicht alles ist eben so eindeutig, wie es auf den ersten Blick scheint, ob nun positiv oder negativ über Karsten Baumann geurteilt wird. Ich vertraue auf Ivo Grlics Urteil über die grundsätzliche Qualität von Karsten Baumanns Arbeit. Es ist aber auch klar, die Mannschaft und damit Karsten Baumanns Arbeit wird von vielen MSV-Zuschauern in den nächsten Spielen nicht nur an den Ergebnissen gemessen.

Das dritte Tor wurde zwar ebenfalls durch Patrick Zoundi erzielt, der Beifall muss aber vor allem Phil Ofosu-Ayeh gelten, der in der 79. Minute bei einem Konter noch einen Sprint samt Ball über das ganze Spielfeld hinlegen konnte, ohne dass ihn ein Gegenspieler einholte. Zudem behielt er an der Strafraumgrenze den Überblick,  um quer auf Zoundi abzulegen. So wirkt der Sieg souveräner, als er war. Glück gehörte besonders zu Beginn der zweiten Halbzeit hinzu, als die Elversberger ihre Abschlussschwäche zu überwinden begannen.

Tanju Öztürk und Phil Ofosu-Ayeh mit Kommentaren nach dem Spiel

 

Schon im ersten Jahrhundert muss Epiktek MSV-Fan gewesen sein

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Foto: Hajo Schneider

Nichts da! Wer sich auf Karnevalsfeiern gar von Rabaue-Stücken nicht aus der Bahn werfen lässt, dessen Laune wird auch von Fußballspielen wie dem des MSV Duisburg gegen den SV Wehen Wiesbaden mit seinem 0:0 als Ergebnis nur kurz beeinträchtigt. Allenfalls für einen Moment stand gestern kurz vor vier die Qual des Zuschauens mir noch ins Gesicht geschrieben. Dann aber begann ich schon, das Spiel zu drehen und zu wenden. Das Gute im Schlechten sehen! Wer, wenn nicht wir in Duisburg, kann Kalendersprüchen zur ewigen Gültigkeit verhelfen? Nicht die Dinge selbst sind es, die uns berunruhigen, sondern die Meinungen, die wir uns von den Dingen machen. Hättet ihr gedacht, dass es schon in der Antike MSV-Fans gab? So viel Tradition beim Traditionsverein könnte den ein oder anderen potentiellen Sponsor vielleicht beeindrucken. Brauchen nicht irgendwelche Unternehmen, geführt von Dale-Carnegie-Jüngern, ideologiekonforme Aufmerksamkeit?

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Fotos von kostümierten Fans heben übrigens auch die Stimmung. Und Plaudern – so merke ich gerade – hilft, über das hinwegzukommen, was gestern zu sehen war. Vielmehr was nicht zu sehen war. Bewegung etwa im Spiel des MSV, Kombinationen von mehr als nur zwei Spielern. Tore! Aber gerade bei den Toren sehen wir auch das Gute des Spiels. Trotz einer unglaublich schlechten Mannschaftsleistung in der ersten Halbzeit geriet der MSV Duisburg nicht in Rückstand. Schließlich hat es die Zebras in dieser Saison noch nicht davon abgehalten, ein Tor hinzunehmen, obwohl der Gegner aus dem Spiel heraus keine Torgefahr entwickelte. Es gibt ja noch Freistöße und Ecken. Wenn wir uns das also einmal ganz bewusst machen, sollte sich allmählich etwas Entspannung in euch ausbreiten.

Man muss dann natürlich  darüber hinwegsehen, dass durch das Unentschieden zur Halbzeitpause viele von uns sogar für einige Zeit auf einen Sieg hofften. Wir dachten schließlich, unsere Zebras zu kennen. Eine Halbzeit spielen sie schlecht bis sehr schlecht, die andere Halbzeit aber zeigen die Spieler, was sie können. Gestern strengten sie sich dann nur noch mehr an. Das erinnerte an das Spiel gegen Dortmund. Die Mannschaft bemühte sich und erreichte nicht viel. Wenn dann keine der wenigen ungefähren Chancen zum Tor führt, stellt sich irgendwann dieses lähmende Gefühl ein, sich vergeblich anzustrengen. Es ist mit eines der unangenehmsten Gefühle im Mannschaftssport. Jeder denkt, er gibt alles und versteht nicht, warum die eigene Mannschaft dennoch schlecht spielt. Man sah die Hilflosigkeit den Spielern zuweilen an. Pierre De Wit schien bei manchem Fehlpass und -schuss erst einmal im Rasen einsinken zu wollen. Markus Bollmans hob immer wieder ratlos die Arme. Kevin Wolze suchte gerne das Gespräch mit dem Gegner. Jeder hat eben seine eigene Methode mit dem Frust umzugehen.

2013-03-01_Msv-wiesbaden_karneval 008webEine Szene des Spiels wurde für mich zum Sinnbild der 90 Minuten. Hat man sie gesehen, hat man das ganze Spiel gesehen. Ich weiß nicht mal mehr, ob es in der ersten oder zweiten Halbzeit war, ob ich also Defensiv- oder Offensivaktion sah. Von der KöPi-Tribüne aus gesehen bewegte sich das Spielgeschehen komplett in der linken Hälfte des Spielfelds. Ein Spieler des MSV schlug den Ball an allen Spielern vorbei in die rechte Ecke. Nahezu gleichzeitig sprinteten Phil Ofosu-Ayeh und ein Wiesbadener Spieler dem Ball hinterher. 2013-03-01_Msv-wiesbaden_karneval 003webOb der Duisburger den Ball vor dem Toraus erreicht, war fraglich. Im letzten Moment grätschte er dann den Ball vor Toraus und Gegenspieler ab. Der Ball rollte parallel zur Außenlinie. Doch nur Gerrit Wegkamp hatte die Spielbewegung mitgemacht. Er alleine war zur Außenlinie gelaufen, um anspielbereit zu sein. Und erst kurz bevor er den Ball annahm, bewegte sich der Rest der Mannschaft, um die immense Lücke zwischen linker und rechter Spielhälfte zu füllen.

Das war das Spiel des MSV Duisburg zu einem großen Teil der Zeit: Neun Spieler warten darauf, was der Spieler mit dem Ball gerade anstellt. Bleibt noch einer, der versucht, sich frei zu laufen. Das reichte nicht, um eine eng stehende Defensive zu überwinden. Immer wieder zeigte sich, dass die Spieler oft gedanklich nicht schnell genug sind. Sogar Michael Ratajczak schien bei einem Rückpass oft einen Moment zu lang zu warten, bis er das machte, wozu er sich längst entschlossen hatte, den Ball weit nach vorne zu schlagen.

Alles wird gut Foto: Hajo Schneider

Alles wird gut
Foto: Hajo Schneider

Ihr merkt, beim Drehen und Wenden des Spiels bleiben nur wenige Meinungen über Dinge, die uns zu guter Laune verhelfen. Die Spielweise von Gerrit Wegkamp gehörte für mich noch einmal dazu. Vielleicht hat das aber auch damit zu tun, dass sie noch immer neu und frisch für mich ist und ich sie deshalb unabhängig von der Mannschaftsleistung schätzen kann. In der Summe haben sich meine wenigen guten Meinungen von dem Ding „MSV Duisburg gegen den SV Wehen Wiesbaden“ aber gelohnt. Sonst hätte ich nicht schon vor dem Stadion wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken können. Eine gewisse Grundentspannung war auch nötig, weil im Zug zurück nach Köln eine Gruppe Dortmunder Bienen mittleren Alters einige Aufmerksamkeit des Großraumwagens in Anspruch nahm. Dann kann man auch problemlos helfen und schnell antworten, wenn verirrte Bienen laut nach ihrem Schwarm fragen. In dem Sinne, weiter schöne Karnevalstage. Alaaf und helau!

Die Pressekonferenz nach dem Spiel sowie die Stimmen von Kevin Wolze und Sascha Dum.

Und wer es sich unbedingt noch einmal antun möchte, der Spielbericht. Ich habe ihn mir noch nicht angesehen.

Zeit als Zwangsgeschenk vom MSV

In unserer hektischen Gegenwart führen manche Menschen ja Leben, in denen die Tage mit Terminen auf die Minute genau durchgetaktet sind. Inzwischen gibt es nicht wenige Kinder, die sprechen als erstes die Lieblingsflüche der Eltern und das Wort „Zeitfenster“, in dem sie sich den Gute-Nacht-Kuss oder sieben Minuten gemeinsames Spielen abholen. In so einem Leben wäre Zeit ein wunderbares Geschenk. Vielleicht wollte die Mannschaft vom MSV Duisburg mit der 2:0-Niederlage im Stadion Rote Erde gegen die U23 von Borussia Dortmund einfach nur Gutes tun und den Alltag ihrer Fans von Aufgaben befreien. Mir jedenfalls hat sie Zeit des Sonntags geschenkt. Manchmal wird eben auch verschenkt, was der Beschenkte im Moment gar nicht braucht.

Die Zeit des Sonntags hätte ich nämlich gerne genutzt, um per Tabellenrechner vom Kicker auszuprobieren, welch ungünstigste Spielergebnisse in Liga 3 noch  zum 3. Tabellenplatz für den MSV Duisburg führen könnten. Ein ungünstiges Ergebnis als Voraussetzung hatte ich allerdings nicht vorgesehen und wusste mit dem Zeitgeschenk nun nichts Sinnvolles anzufangen. So habe ich trotz der Niederlage die Kicker-Seite aufgerufen, um mir die Tabelle anzusehen. Mein Blick fiel immer wieder auf die Menü-Leiste. Ich war ein Tabellenrechner-Rechner auf Entzug. Nicht mal was schreiben konnte ich. Der MSV hat mir eine ziemlich blöde Zeit geschenkt, nachdem mir schon die Zeit im Stadion Rote Erde immer weniger gefallen hatte.

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Vor dem Spiel – Die Gegengerade

Dabei konnten die Minuten vor dem Spiel im Stadion Rote Erde gerade den Fußballnostalgikern unter uns gefallen. Der Blick auf die unüberdachte Gegengerade erinnerte ebenso an alte Zeiten wie Bankreihen auf und Spielertunnel unter der Tribüne. In diesem unter Denkmalschutz stehenden Stadion fügte sich sogar der Rasen ins Gesamtbild historischer Stadienarchitektur. Wahrscheinlich gibt es irgendeine Ordnungsvorschrift des Landesdenkmalamtes, in der die zulässige Höchstzahl von Grashalmen pro Quadratdezimeter für den authentischen Zustand von Oberliga-West-Zeiten festgehalten ist. Und vermutlich unterschreitet die Stadt Dortmund diese Höchstzahl sicherheitshalber zur Vermeidung etwaiger Bußgelder.

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Vor dem Spiel – Der Rasen

Die gute Stimmung hielt nur wenige Minuten an. Diese Saison ist mal wieder eine, in der ich auf Textbausteine zurückgreifen kann. Bislang hatte ich die noch nicht abgespeichert. „Frühes Gegentor“ kommt auf jeden Fall in den Satzbaukasten hinein. Außerdem noch: „nach einer Standardsitution“ sowie „die Mannschaft brauchte Zeit, um die nötige Spielstärke an diesem Tag zu entwickeln“. In dieser ersten Halbzeit fand der MSV kaum mehr zu seinem Spiel, und es wirkt ironisch, dass nicht das befürchtete Konterspiel der Dortmunder zum Rückstand führte, zugleich aber im Anschluss an das frühe Gegentor aus Sorge vor besagten Kontern nicht genügend Druck in der Offensive entstand. Trotz vorsichtiger Spielweise gab es weitere Dortmunder Chancen durch besagte Konter. Abgerundet wurde mein zunehmender Ärger durch einen Schiedsrichter, der bei Körperkontakt während des Kampfs um den Ball zunächst meist für den BVB pfiff. Was sich erst in der zweiten Halbzeit änderte.

Dass dann erst auch der MSV Duisburg besser spielte, hatte mit den Schiedsrichterpfiffen aber überhaupt nichts zu tun. Die Zebras wurden druckvoller und erarbeitete sich Chancen. Doch der Abschluss war gelinde gesagt katastrophal. Soll ich die „Schein-Chance“ auch in den Satzbaukasten packen? Der BVB brauchte nicht einmal Glück, um die jeweiligen Angriffe zu überstehen. Schüsse und Kopfbälle gingen am Tor vorbei oder konnten vom Dortmunder Torhüter problemlos aufgenommen werden. Flanken fanden kaum einmal den Weg in die gefährliche Zone des Strafraums. Sie flogen am Strafraum vorbei oder zu nah vor das Tor. So enttäuschte mich das zweite Tor der Dortmunder nicht einmal mehr groß. Meine Hoffnung auf den Ausgleich war ohnehin kaum mehr vorhanden, als Michael Ratajczak weit aus dem Tor kam, um den Ball ein letztes Mal nach vorne zu schlagen, und er nicht sicher genug im Dribbling war, um den ihn angreifenden Dortmunder Stürmer souverän auszuspielen. Er verlor den Ball. Die Niederlage stand fest.

Mit dem Zeitgeschenk des MSV Duisburg habe ich letztlich doch noch was Sinnvolles angefangen. Ich habe mein neulich aufgesetztes Schreiben an den Spielausschuss des DFB erweitert. Die bestmögliche Förderung des MSV Duisburg mit seinen besonderen Stärken und Schwächen muss  sehr viel komplexer angelegt werden, als es mit der einfachen Streichung der 2. Halbzeit möglich ist. Manchmal zeigt die Mannschaft  gerade in der 2. Halbzeit erst die ihr am Spieltag best mögliche Leistung.

Eine frei wählbare Halbzeit als mögliches Streichergebnis beim Gesamtspielstand wäre sicher eine pädagogisch sinnvolle Maßnahme die schon kurzfristig nachhaltige Leistungssteigerungen vom MSV ermöglichte. Die Mannschaft des MSV braucht wie wir alle eine best mögliche Förderung durch die individuell angepasste Leistungsanforderung bei gleichzeitiger sehr genauer Diagnose der tagesaktuellen Leistungsgrenzen. Dann wird alles gut. Eine Antwort vom Spielausschuss des DFB habe ich bislang noch nicht erhalten.

Spielberichte aus Dortmunder Perspektive mit identischer Wertung bei Gib mich die Kirsche und sehr ausführlich bei schwatzgelb, inklusive Dortmunder Stimmen zum Spiel und der Pressekonferenz im O-Ton, auf der Karsten Baumann auch mit mir  und den meisten von euch einer Meinung ist.

Mit einem Klick weiter zum DFB und den Toren vom Spieltag. BVB vs. MSV ab Minute – 2.37. Die Zeit des Clips wird beim DFB runtergezählt.

Ohne vier – und zusätzlich gespielt drei

Im ersten Spiel des MSV Duisburg nach der Winterpause, auswärts beim SSV Jahn Regensburg, fehlen vier Stammspieler. Michael Gardawski und Phil Ofosu-Ayeh fallen wegen Muskelfaserrisse aus, Sascha Dum plagt sein Rücken und Kevin Wolze kuriert eine Grippe aus. Wirft man einen Blick auf die Sportberichterstattung scheint es gar nicht selten vorzukommen, dass Mannschaften jeglichen Sports ohne vier Stammspieler beim Gegner antreten. 28.000 Fundstellen zeigt Google für „ohne vier“ an. Wie populär ist eigentlich das Skat-Spiel noch? Ich habe es schon lange nicht mehr gespielt. Im Journalismus aber gehört es offensichtlich zum  Schlagzeilen-Standardregister, selbst wenn es nicht jeder mehr in dieser Redewendung erkennen sollte.

Wie risikoreich das Spiel ohne vier letztlich wird, hängt beim Skat vom Beiblatt ab. Stellt sich also die Frage, in welcher Form befinden sich die übrigen Stammspieler des MSV Duisburg? Die Nachrichten über die Mannschaft klingen verhalten zuversichtlich. Kingsley Onuegbu und Patrick Zoundi sollen ihr Zusammenspiel verbessert haben. Bleibt die Frage, wer ihnen aus dem Mittelfeld heraus die Bälle auflegt, wenn beide Spieler nicht gerade jene Konter laufen, die ein Tor nach dem anderen fallen lassen. Deniz Aycicek muss im Trainingslager ja gar nicht schlecht gewesen sein, Pierre De Wit hat sich laut WAZ/NRZ ebenfalls einiges vorgenommen und dazu vielleicht Erdogan Yesilyurt? Zudem sollte nicht vergessen werden, der Vergleich mit dem Skat hinkt natürlich. Schließlich können sich beim Fußball alle vier Spieler, die die Stammspieler ersetzen doch noch als Trümpfe erweisen. Wollen wir das Beste hoffen.

Wollen wir hoffen, dass sich das Spiel des MSV Duisburg so harmonisch entwickelt, wie sich das Stück des Jazztrios Ohne 4 gespielt drei im Folgenden anhört.  „Der Ruhrgebietsler an sich“ ist eines von mehreren Stücken, mit denen das Trio seine Bindung an die Region zum Ausdruck bringt. Wer wissen möchte, aus welchen disharmonischen Klängen das Jazztrio diese Melodie entwickelt, klickt  weiter zu einer anderen Fassung. Für das Spiel des MSV Duisburg gilt also, harmonisches Zusammenspiel kann sich auch ohne vier entwickeln, ich hätte auch nichts dagegen, wenn das ohne disharmonische Anfangsminuten geschieht.

Der Live-Stream zum Spiel mit einem Klick weiter.

Wenige Worte zur stabilen Ergebnisunsicherheit mit besserem Ende

Ein typisches Spiel des MSV Duisburg in dieser Saison macht in der ersten Halbzeit Hoffnung auf den Sieg, hingegen in der zweiten Halbzeit nicht mehr sicher bleibt, ob überhaupt ein Punkt aus dem Spiel gewonnen werden kann. In dieser Hinsicht war das Auswärtsspiel gegen den 1. FC Heidenheim typisch. Aus den letzten Spielen ist uns auch eine frühe Führung bekannt, wie sie dieses Mal Patrick Zoundi mit einem Kopfball gelang, nach einer schönen Flanke von Phil Ofusu-Ayeh, der am Flügel einen seiner unnachahmlichen Sprints ausgepackt hatte. Einen Kevin Wolze, dessen Grätschen übermotiviert wirken, haben wir auch schon oft gesehen. Typisch also auch, dass eben dieser Kevin Wolze im eigenen Strafraum den Heidenheimer Spieler grätschend von den Beinen holt. Der fällige Elfmeter brachte erwartungsgemäß die 2:1-Führung von Heidenheim.

Nicht mehr typisch scheint mir aber, dass Kevin Wolze die selten zu sehende Grätsche aus dem Stand ausprobierte. Und auch der Ausgleichstreffer zum 1:1 fiel ja schon vor dem Halbzeitpfiff. Wenn ich also nachdenke, ist in diesem Spiel zwar ein typischen Spielverlauf der Saison für den MSV Duisburg zu erkennen. Dennoch entwickelte sich die Überlegenheit der Heidenheimer in der zweiten Halbzeit nicht wegen des nachlassenden Spiels vom MSV sondern vor allem aus dem Vertrauen in das eigene Können heraus. Die Zebras spielten so gut, wie es die Heidenheimer noch zuließen. Und weil sie weiterspielten, was sie konnten, fiel der Ausgleich für den MSV Duisburg kurz vor dem Abpfiff. Auch dieses Tor gehört wegen des Torschützen Kingsley Onuegbu einerseits zu den typischen Spielmomenten des MSV Duisburg in dieser Saison, andererseits war der Zeitpunkt ungewöhnlich.

Wir fragen uns inzwischen nach den enttäuschenden Spielen ja immer wieder mal, wo bleibt die Entwicklung dieser Mannschaft des MSV Duisburg. In Heidenheim war beim genauen Hinsehen trotz Wiedererkennungwert des Spielverlaufs Entwicklung erkennbar.

Die Pressekonferenz nach dem Spiel sowie O-Töne von Kevin Wolze und Kingsley Onuegbu

Der Spielbericht vom SWR

Alles hängt mit allem zusammen

2013-12-07_muenster_msv 029b Kurz vor der 56. Minute war es, als ich den Spielstand mit der Führung des MSV Duisburg gegen den SC Preußen Münster fotografierte. Eine Erinnerung wurde dieses Foto, eine Erinnerung daran, was möglich gewesen war. Auf dem Spielfeld sprach gerade immer mehr dafür, dass die 1:0-Führung nach 90 Minuten nicht mehr Bestand haben könnte. Dieses Foto ist eines der Hoffnung wider besseren Wissens, des unangenehmen Gefühls, erneut das andere Gesicht dieser Mannschaft sehen zu müssen. Drei Minuten später fiel der Ausgleich, und als ich die Spieler zur Mittellinie habe gehen gesehen, ahnte ich, nur mit Glück könnte eine Niederlage verhindert werden. Wer es nicht vorher wusste, der sah an den hängenden Schultern der Spieler, an ihrer Erstarrung und der Langsamkeit ihrer Bewegungen, wie zerbrechlich das Selbstbewusstsein dieser Mannschaft ist. Nach einem Gegentor braucht sie Zeit, um überhaupt wieder ins Spiel zu finden. Gegentore lähmen diese Mannschaft, und Energie, die eigentlich ins Spiel fließen sollte, brauchen diese Spieler erst einmal, um mit sich selbst klar zu kommen.

2013-12-07_muenster_msv 013bDas Spiel hatte für den MSV Duisburg gut begonnen. Nicht nur die Mannschaft trat zunächst energisch auf, auch die Anhänger des MSV Duisburg beanspruchten im Münsteraner Stadion die Duisburger Vorherrschaft. Preußen Münster hatte Mühe ins Spiel zu finden, und die Zebras kombinierten sich in die Nähe des Münsteraner Strafraums. Eines deutete sich aber dennoch wieder an, der letzte Pass in die Spitze kam oft nicht präzise genug. Andererseits konnte die Münsteraner Defensive die eroberten Bälle ebenfalls nicht sicher genug verarbeiten, so dass die von Karsten Baumann vorhergesagten Fehler im Spiel von den Zebras bessser genutzt wurden. So war Patrick Zoundi zwar nicht so durchsetzungsstark wie gegen Unterhaching. Dennoch sorgte er für die nötige Unruhe in der Münsteraner Defensive, erzwang Fehlpässe der Münsteraner, selbst wenn dem der Fehlpass der eigenen Mannschaft voraus ging.

Das frühe Führungstor durch den schön geschossenen Freistoß von Pierre De Wit gab weitere Sicherheit. Tanju Öztürk machte ein gutes Spiel in dieser ersten Halbzeit, Angriffsversuche der Preußen wurden fast immer früh unterbunden. Dennoch blitzte die Gefährlichkeit von Preußen Münster zwei-, dreimal auf, wenn mit langem Ball auf den Flügel das Mittelfeld überbrückt wurde und mit anschließender, gut eingespielter Ballstaffette ein Spieler auf dem gegenüberliegenden Flügel im Strafraum nahezu frei gespielt werden konnte.

2013-12-07_muenster_msv 024bZudem beschlich mich ein ungutes Gefühl, wenn ich die eigentlich lobenswerten Versuche der Zebras sah, Drucksituationen in der eigenen Hälfte spielerisch zu lösen. Ich kann das nicht richtig greifen. Ich hatte nur einmal mehr den Eindruck, die Mannschaft ist als Einheit nicht dauerhaft gut genug, für ihre Versuche über das gesamte Spielfeld zu kombinieren. Zu oft geht ein letzter Pass in die Leere, zu oft sieht es so aus, als gelänge der Zug  Richtung gegnerisches Tor zwei, drei Ballkontakte zu spät. Das macht nichts, wenn der Gegner selbst nicht gut genug ist, die gewonnenen Bälle zu verarbeiten, sowie der Druck durch die Offensive der Zebras groß genug ist, um die verlorenen Bälle sofort wieder zurück zu erobern. Das wird aber gefährlich, wenn, wie in der zweiten Halbzeit, es nicht mehr gelingt, den gegnerischen Angriff schon in dessen Hälfte regelmäßig zu stören.

2013-12-07_muenster_msv 025bIch beschreibe das so ausführlich, weil in diesem Spiel so deutlich wurde, wie alles mit allem zusammenhängt. Als mit Tobias Feisthammel ein zweiter Spieler ins Mittelfeld kam, der den Ball nicht sicher in die Offensive bringen kann, begann das Spielgefüge zu kippen. In der zweiten Halbzeit fanden die Spielaktionen immer häufiger in der eigenen Hälfte statt, und die eigentlich gestärkte Defensive hätte nun noch stärker werden müssen. Durch die nun  intensiver vorgetragenen Angriffe der Preußen verlor die Defensive des MSV weiter die Ordnung, die gegnerischen Spieler erhielten zu viel Raum. Die zur Entlastung eigentlich notwendigen Angriffe kamen kaum über die Mittellinie hinaus. Die Bälle wurden schnell wieder verloren. Die Offensive des MSV fand kaum mehr statt. Es gab keine Hoffnung mehr auf das eigene Können, Glück wäre nötig gewesen.

2013-12-07_muenster_msv Dieses Glück hatte sich Preußen Münster erarbeitet. Denn auch wenn diese Mannschaft in der zweiten Halbzeit immer gefährlicher wurde, war nicht zwangsläufig ein zweites Tor zu erwarten gewesen. Auch diese Mannschaft braucht für den Erfolg eine immer gefährdete Mischung aus Glauben an die eigenen Qualitäten, Überlegenheit, die sich erst im Spiel entwickelt, und das entsprechende Glück. Das Glück bekam zudem noch einen Gehilfen in Person des Linienrichters, der den von Karsten Baumann gewünschten Wechsel ignorierte. So konnte Münster den Eckball in der 90. Minute ausführen, die Energie aus dem unbedingten Willen noch zu gewinnen hoch halten und ein weiterer kopfballstarker Spieler des MSV fehlte in der Mitte. Wobei, wenn ich recht überlege, ist selbst das, die mögliche Verbesserung der Lufthoheit im eigenen Strafraum, nicht sicher beim MSV Duisburg. Alles ist möglich. Denn alles hängt zwar mit allem zusammen, doch wie sich das jeweils auswirkt, weiß man immer erst nachher.

Die Pressekonferenz nach dem Spiel mit einem Karsten Baumann, der weniger angefressen wirkt als in Spielen zuvor. Vielleicht hat er sich an diese fehlende Konstanz seiner Mannschaft inzwischen gewöhnt.

Unerwartete Wirkungen von Erwartungen

Gestern Morgen begann ich ein paar Sätze über das glückliche 1:1-Unentschieden des MSV Duisburg gegen die Stuttgarter Kickers zu schreiben, als es mir wie den Zebras am Samstag ging. Der Anfang eines Textes war entstanden, und in ihm war das Versprechen auf den Spielbericht erkennbar. Einige Worte schienen mir sogar gut gelungen zu sein, doch nach einer halben Stunde Schreiben etwa verlor ich auf mir unerklärliche Weise den Bezug zum Spiel. Einzelne Wörter hatte ich noch im Kopf, Satzfetzen, mehr nicht. Ich wollte mich  in den Text hineinkämpfen, doch das mündete nicht einen Moment lang in den Fluss des Schreibens. Allenfalls bildeten drei, vier Wörter den Teil einer Satzgruppe, vollendet wurde nichts mehr. Ich schrieb sogar immer wieder für einen Spielbericht unpassende Worte aus Reiseführern, Gedichten und Kinderbüchern in den Text hinein. Sicher, kein Gegenspieler stand im Raum, der mit viel Laufarbeit mir den Zugang zur Tastatur erschwert hätte. Und eine gut gestaffelte Defensive, die mit ihrem lauten Gequatsche meinen Wortfluss behinderte, gab es ebenfalls nicht. Doch von der Stimmung her fühlte ich mich ins Stadion zurück versetzt.

Denn so muss es der Mannschaft des MSV Duisburg gegangen sein. Etwa eine halbe Stunde ließen die Zebras auf ein erfolgreiches Spiel hoffen. Dann folgten vergebliches Mühen und unentwegtes Scheitern. Wenig machte noch den Eindruck, als wüssten die Spieler, wie sie aus Ballhin- und hergeschiebe ein Fußballspiel machen sollten. Durchsetzt wurde das Ganze von Momenten der Unachtsamkeit beim langsamen Spiel nach vorne und von unzähligen Pässen, die auf eine schwere Beeinträchtigung der Auge-Fuß-Koordination bei mehreren Spielern der Zebras hinwiesen. Es gab das hilflose und vergebliche Hoffen auf die magnetische Kraft von Kingsley Onuegbu. Da war die erkennbare Sorge mit einer Spielaktion etwas eklatant falsch zu machen und für das Kontertor verantwortlich zu sein. Kontrolle schien das Gebot der Stunde. Doch was als Spielkontrolle gedacht war, verwandelte sich angesichts der Laufbereitschaft und des Einsatzwillens der Stuttgarter zur Lähmung des Spielflusses auf Seiten der Zebras. Während die Stuttgarter als Mannschaft durchweg schnell agierten, zeigte sich Schnelligkeit auf Seiten der  Zebras allenfalls in Einzelaktionen. Zumal dem Versuch eines Zusammenspiels fast immer sofortiger Ballverlust folgte. Schnell nach Wiederanpfiff der zweiten Halbzeit war klar, ein Tor für den MSV Duisburg würde allenfalls durch glückliche Fügung fallen, ein Tor für die Stuttgarter nach einem Konter, wenn auch die nicht so häufig waren, wie es durch die miserable Leistung der Zebras hätte sein können.

Im Nachhinein fühlt es sich gut an, wenn im Leben das passiert, was man schon früh vermutet. Im Stadion selbst erreichte meine Stimmung nach dem späten Kontertor der Stuttgarter den Tiefpunkt. Der war so tief, dass ich mich über den Ausgleich durch das glückliche Tor von Phil Ofosu-Ayeh nicht mehr groß freuen konnte. Ich nahm das Tor als erfolgreiche Durchführung einer Notfallmaßnahme zur Kenntnis. Mit dem zeitlichen Abstand zum Samstag interessieren die Details des Spiels nicht mehr sehr. Vielmehr frage ich mich, wie der so deutliche Bruch im Spiel zustande kam? Wieder einmal wirkt es auf mich so, als erwartete die Mannschaft von sich mehr eigene Dominanz im Spiel und wenn diese Dominanz entgegen der Erwartung nicht dauerhaft eintritt, wird es ihr unmöglich, sich mehr einzusetzen. Ging es in taktischen Belangen in dieser Saison häufig um die Balance zwischen Defensive und Offensive, so wirkt es auf mich, als mangele es der Mannschaft auf der psychischen Ebene an der Balance zwischen Kontrolle und Aggressivität. Vielleicht ist das die Folge jener Spiele wie dem gegen Wiesbaden, in denen das gesamte Spiel über alle Spieler mit großer Laufbereitschaft und großem Einsatz das Spiel bestimmten und die Mannschaft dennoch das Spiel verlor. Nun wird stattdessen versucht, das Spiel kontrolliert und ruhig anzugehen. Was nur dann gelingen kann, wenn auch die spielerischen Mittel dazu vorhanden sind. Wenn eine Mannschaft mehr Einsatz und Laufbereitschaft als der MSV zeigt, werden diese spielerischen Mittel aber sofort beschränkt. Dann wird aus dem Versuch der Kontrolle  passives Spielverhalten.

Natürlich beeinträchtigt so eine Spielweise wie die des MSV gegen die Stuttgarter Kickers die Laune für den Tag. Hinzu kommt nun aber die Frage, was wir noch von dieser Saison zu erwarten haben. Diese Erwartung bestimmt maßgeblich die Stimmung im Stadion. Die Mannschaft brachte vor dem Spiel den Aufstieg zur Sprache. Deshalb wirkt dieses Unentschieden über den Spieltag hinaus. Die Leistung der Mannschaft in dem Spiel macht ratlos, weil jeder Spieltag nun an ihrem Wollen gemessen wird. Nach dem Samstag sieht es so aus, als läge die Latte im Moment etwas zu hoch.

Wer noch immer Interesse hat und eine Zusammenfassung noch nicht gesehen hat, für den geht es mit einem Klick weiter zum Spielbericht beim SWR.

Stabilität der Defensive sorgt für stabile gute Stimmung

Karsten Baumann ging also vor dem Spiel mit der ersten Elf in die Kurve und machte gute Figur als Aufsichtspersonal des Aufwärmprogramms seiner Mannschaft.  Wenn das nicht mal eine Spielplakatsunterzeile wert ist: Hier leitet der Chef selbst das Aufwärmen an. Vielleicht kommen dann sogar noch hundert Zuschauer mehr, die jetzt leider den 2:0-Sieg des MSV gegen den FC Hansa Rostock verpasst haben. Wobei über die Zuschauerzahl dieses Abends überhaupt nicht zu meckern ist. Trotz der Ungewissheit, welche Leistung die Mannschaft zeigen würde, blieb das Interesse am MSV Duisburg höher als in Zweitliga-Zeiten. Der erarbeitete Auswärtssieg bei Holstein Kiel hatte offensichtlich die ersten ärgerlichen Gemüter unter den Zuschauern wieder beruhigt.

Zudem wollte der MSV Duisburg die Zuschauer nicht unvorbereitet ins Spiel gehen lassen. Ich kann mich nicht daran erinnnern, jemals den Pressesprecher eines Vereins vor einem Spiel auf dem Spielfeld über die taktische Aufstellung der Mannschaft reden gehört zu haben. Vielleicht war es nur die einmalige Reaktion auf die vielfältige Kritik an der Defensive der Mannschaft. Branimir Bajic wird vor die Abwehrreihe gezogen und uns Zuschauer wird deutlich gesagt, der Trainer tut was. Eine konzertierte Aktion zur Stabilität in Sachen Defensive und Stimmung auf den Rängen. womöglich wird irgendwann diese kurze Mitteilung auf dem Spielfeld in den Geschichtsbüchern des Fußballs als weiterer Schritt auf dem Weg dieses Sports hin zur endgültigen Etablierung im Kulturbetrieb gedeutet werden. Vielleicht sehen wir irgendwann wie in den Opern- und Schauspielhäusern dieser Republik als Service für das Publikum halbstündige Einführungen in das gegebene Werk, vulgo Mannschaftsaufstellung und Spielhistorie?

Davon ab war die Umstellung erfolgreich, wenn es um die Offensive der Rostocker aus dem Spiel heraus ging. Durch Spielaufbau und Zusammenspiel gelangten die Rostocker nicht in den Strafraum des MSV. Sie hatten aber ein anderes geeignetes Mittel, weil die Spieler des MSV Duisburg im Halbfeld gerne foulten. So brauchten die Rostocker sich spielerisch nicht sehr anzustrengen, sondern schlugen hohe Bälle in den Strafraum und von denen wissen wir, dass sie die Defensive des MSV immer wieder in Verlegenheit bringen können. Deshalb waren wir bei uns auf dem Stehplatz trotz der spielerischen Überlegenheit des MSV Duisburg einmal mehr nicht sonderlich entspannt bis endlich das zweite Tor für die Zebras fiel. Der Kopfball eines Rostocker Spielers gegen die Latte in der zweiten Halbzeit etwa war so ein Spielmoment, der uns zusammenzucken ließ. Was aber nie und nimmer zu einer Spielwertung hätte führen können, wie sie der MDR-Kommentator in seinem kurzen Spielbericht vornahm. Wenn er meint, die Rostocker hätten das Spiel zunächst im Griff gehabt, hat er ein anderes Spiel gesehen als ich.

Dagegen empfinde ich den NDR-Kommentator geradezu als neutral.

Von Anfang an bemühte sich der MSV nämlich um die spielerischen Momente, auch wenn dauerhafte Torgefahr in diesem Spiel wieder nicht entstand. Dennoch war die Laufbereitschaft zurückgekehrt. Früh wurden die Rostocker angegriffen. Schnell gelang das Umschaltspiel. Die Flügel wurden kontinuierlich gut besetzt, sowohl Phil Ofosu-Ayeh mit seiner so beeindruckenden Schnelligkeit als auch Sascha Dum mit seinem Antritt gingen weite Wege. Ein Problem waren weiterhin die zweiten Bälle nach misslungenen Spielaktionen der Rostocker.  Eigentlich geklärte Spielsituationen entwickelten auf diese Weise noch einmal Gefahr. Am eindrücklichsten zu sehen war das als Quasi-Zeitlupe vor dem Pfostenschuss der Rostocker. Der Ball war abgefangen. Dem Pressing der Rostocker sollte spielerisch begegnet werden, dazu wurde hintenrum gespielt, bis zu Michael Ratajczak, dessen weiter Ball allerdings beim Gegner landete, der sich um so schneller  wieder Richtung Duisburger Tor aufmachte. Was in dem Fall auf dem Spielfeld weit auseinander gezogen und in einer Quasi-Zeitlupe zu sehen war, gab es auf engem Raum in ähnlicher Form häufiger. Klassische Bajic-Abspielfehler waren das ebenso wie Kopfballabwehraktionen verschiedener Spieler ins Zentrum. Zum guten Glück waren die Rostocker mit der Ausnahme des Pfostenschusses nicht gut genug, die geschenkten Bälle gefährlich zu verwerten.

Das Führungstor des MSV Duisburg war Lohn des frühen Attackierens und schnellen Umschaltens. Der Ball wurde erobert, steil auf Kevin Wolze gespielt, der in leichter Rückwärtsbewegung den Ball annahm. Dessen Gegenspieler wollte diese leichte Rückwärtsbewegung zum Anlass nehmen, den Schiedsrichter zum Foulpfiff zu bewegen. Vergeblich. Während er sich also angesichts des erwartungsvollen Zuschauerlärms immer dramatischer auf dem Boden wälzte, nutzte Wolze in der Zeit den freien Raum und spielte steil in die Spitze zum frei durchbrechenden Kingsley Onuegbu. Der Abschluss war nur noch Formsache. Schließlich hatten wir schon lange keinen Stürmer mehr, der in solchen Strafraumsituationen derart sicher zum Torschuss ansetzt. Nach Gegentoren scheint übrigens expressives Schmerzschauspielen fehlerhaftes Abwehrverhalten  teilweise vergessen zu machen.

In der zweiten Halbzeit änderte sich nicht viel. Freistöße aus dem Halbfeld blieben das einzige Rostocker Offensivmittel. Zur Sicherung der drei Punkte wünschten wir uns dennoch ein zweites Tor. Und was Rostock kann, kann der MSV schon lange und besser. Der Freistoß der Zebras aus dem Halbfeld ging nämlich nicht direkt vor das Tor in Rostocker Manier, sondern in den Strafraum neben den Pfosten, wo Branimir Bajic mit mehr Platz frei zum Kopfball kam. Er gab den Ball zurück ins Zentrum und der aus Rückfeld hineinlaufende Markus Bollmann köpfte ein. Die Präzision dieser Ausführung braucht ohne Frage Training. Das war sehr gelungen.

Dieser Sieg hat mir den Glauben an die Mannschaft zurück gegeben. Es bleibt die Aufgabe, die Schwankungsbreite der Leistungen dieser Mannschaft zu reduzieren. Auch das wird dem Chef selbst hoffentlich gelingen. Wenn auch ein wenig Unterstützung bei der Arbeit in absehbarer Zeit nicht schaden wird.

Die Pressekonferenz nach dem Spiel mit den O-Tönen von Markus Bollmann und Phil Ofosu-Ayeh

Von Grenzen, überdrehenden Borussen und orientierungslosen Unparteiischen

Dieses Spiel des MSV Duisburg gegen Borussia Dortmund II hatte etwas vom gemeinsamen Wochenende mancher Fernbeziehungspaare nach dem ersten Verliebtsein. Voller Vorfreude ist ein romantischer Freitagabend mit gemeinsamen Kochen geplant. Doch über die Woche ist die Sahne für die „Sauce“ sauer geworden, das notwendige Geschirr ist noch nicht gespült und nach der Magenverstimmung vom Vortag hat einer von beiden ohnehin nicht den rechten Appetit auf die vom anderen eingekauften Meeresfrüchte. Schön soll es dennoch werden. Unser Paar bemüht sich redlich über alles hinwegzugehen. Doch ohne genau zu wissen, woran es nun liegt, kriegt keiner von beiden mehr so richtig die Kurve. Am Sonntag geht man mit gemischten Gefühlen wieder auseinander. Die Leichtigkeit war der Anstrengung um Leichtigkeit gewichen. Unser Paar, der MSV Duisburg, kam zum Sieg entschlossen auf das Spielfeld. Deutlich war das in den ersten Minuten zu erkennen. Die Enttäuschung nach der 2:1-Niederlage ist dementsprechend groß, nicht zuletzt Karsten Baumann steht sie während der Pressekonferenz nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben. Selbstkritisch merkt er an, das Augenmerk der Mannschaft vielleicht zu sehr auf die Offensive gebracht zu haben.

Die zwei Tore der Dortmunder fielen allerdings keineswegs wegen der zu offensiven Ausrichtung und der dann entblößten Defensive. Die Abwehrreihe hatte bei diesen zwei Toren jeweils genügend Zeit sich auszurichten. Was bislang aber immer schon als Schwachstelle der Mannschaft erkennbar war, verschärfte sich dieses Mal durch eine schnell vorhandene Zagheit und dem mangelnden Biss in der Defensive. Beim ersten Tor der Borussen stimmte die Zuordnung in der Abwehrreihe nicht. Zu langsam fanden die Spieler ihre Gegenspieler. Beim zweiten Tor schienen eigentlich alle Defensivspieler an ihrem Platz zu sein, um die Abwehrarbeit aufzunehmen. Sie taten es nur nicht. Dem ballbesitzenden Dortmunder wurde der Raum gelassen, um seine Mitspieler dorthin zu dirgirieren, wohin er sie haben wollte. Er stand, wurde nicht bedrängt, seine außen laufenden Mitspieler zogen die Abwehr auseinander, und so konnte er in Ruhe losmarschieren und schießen.

Auch wenn das Spiel in der Offensive besser war, an die guten Leistungen der letzten Wochen konnten die Spieler vom MSV Duisburg dennoch nicht anknüpfen. Es lief nicht rund. Immer wieder versprang der Ball. Pässe in den freien Raum kamen nicht präzise genug. Selbst wenn Bälle dann behauptet wurden, Torgefahr konnte so nicht entstehen, weil Sprints abgebrochen werden mussten. Der Anschlusstreffer fiel dennoch, denn die Mannschaft bemühte sich, und Kingsley Onuegbu besitzt eine sehr feine Schusstechnik. Er hatte sich fast bis zur Torauslinie durchgetankt und schoss aus sehr spitzem Winkel ein. Dieses Tor war wieder beeindruckend. Es reichte nicht.

Die Grenzen der Mannschaft machten sich in der zweiten Halbzeit vor allem als fehlende Kraft bemerkbar, auch wenn das Zusammenspiel in der Offensive besser wurde und die Defensive nicht mehr ganz so viel zu tun bekam. Denn auch auf Dortmunder Seite schwanden die Kräfte sehr früh, so dass ab der 70. Minute die Spieler Wadenkrämpfe bekamen und das Zeitspiel dieser Mannschaft ein unerträgliches Ausmaß annahm. Auf Duisburger Seite schwand die Kraft vielleicht auch deshalb, weil mit viel Einsatz und schnellem Spiel drei, vier Mal die Defensive der Dortmunder überwunden und die Ahnung einer Chance greifbar wurde, die dann der Abseitspfiff zunichte machte. Natürlich lassen sich von unserem Stehplatz hinter dem Tor solche Situtationen nicht klar erkennen. Doch unser Misstrauen in die Schiedsrichterleistung hat gute Gründe. Neben den Abseitsentscheidungen gab es einige nicht unterbrochene beiderseitige Foulstaffetten, gefolgt von den zwei Höhepunkten: zwölf Borussenspieler auf dem Platz und jener Foulpfiff nach der Laien-Stunteinlage eines Borussenspielers, der eine so offensichtliche, sehr spezielle Kombination von Standhochsprung und Bauchplatscher war.

Ich kann mich übrigens nicht daran erinnern, nach einer Niederlage aus dem Stadion gegangen zu sein mit dem Gefühl, die siegreiche gegnerische Mannschaft ist mir durchweg unsympathisch. Normalerweise denke ich beim Sport nicht in solchen Kategorien. Aber liebe Borussen-Zweitmannschaftsspieler, dieses Gefühl in mir zu wecken habt ihr tatsächlich geschafft. Eine noch viel stärkere Leistung als der Sieg, einfach ist das nämlich nicht! Vielleicht kann mir ja ein zufällig mitlesender Borussen-Fan erklären, was gestern in diese Mannschaft gefahren ist. Hat man denen was ins Erfrischungsgetränk getan? Oder habe ich irgendwas nicht mitbekommen von der besonderen Abneigung, die der Borussia aus Duisburg entgegengeschlagen ist? Ich habe keinen Grund für diese überdrehenden Torjubelposen vor der Duisburger Kurve bemerkt, weder vorher, geschweige denn im Spiel. Soll ich diese Art aggressive Provokation, die ja später auch zwei-, dreimal gegenüber den Spielern vom MSV gezeigt wurde, wegen des Alters der Spieler nachsehen? Da gebe ich doch lieber dem Trainer der Schwarzgelben, David Wagner, einen Erziehungsauftrag mit auf den Weg. Mäßigung heißt das Gebot nach diesem Spiel und Respekt vor dem Gegner.

Was reden wir vorher schöne Worte über Gewaltfreiheit und Anti-Rassismus, wenn auf dem Spielfeld eine andere Stimmung aus dem Nichts heraus vorgeben wird. Man darf sich über Tore freuen. keine Frage. Man darf Ärger loswerden, wenn die Stimmung hochgekocht ist. Eine feindselige Stimmung selbst hervorzurufen ist aber etwas völlig anderes. Das zeugt doch mehr von einem Minderwertigkeitskomplex als von solidem Selbstbewusstsein.

Bleibt noch die Pressekonferenz nach dem Spiel sowie die Kommentare von Phil Ofosu-Ayeh, Tanju Öztürk und Marcel Lenz. Was mir die Gelegenheit gibt, darauf hinzuweisen, dass gerade Phil Ofosu-Ayeh mehrmals stark in der Defensive in höchster Not den Ball klärte und Marcel Lenz mehrmals mit spektakulären Paraden weitere Tore der Borussen verhindert hat. Da entwickelt sich zweifellos ein sehr guter Torwart.

Nachtrag: Im Pottblog finden sich die gesammelten Dortmunder Blicke  auf das gestrige Spiel.


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