Als pädagogische Maßnahme schwächt Liebesentzug auf Dauer das Selbstbewusstsein. Nicht von ungefähr hat sich bei Wikipedia noch niemand gefunden, der dieses Stichwort mit Inhalt füllen wollte. Darüber sollten sich Fans im Klaren sein. Mit Wachrütteln von Spielern ist da aus psychologischer Sicht bei offensichtlicher Missachtung der eigenen Spieler nicht viel zu holen. In so einem Fall, wie ihn die „Kohorte“ unlängst öffentlich gemacht hat, müssen auch Fans ehrlich mit sich selbst sein und akzeptieren, dass sie mit dieser Missachtung nur eigene Gefühle zum Ausdruck bringen. Was sie ohne Zweifel dürfen. Nur über die Wirkung müssen sie sich eben sehr bewusst sein.
Allerdings handelt es sich beim Verhältnis zwischen Fußballfans und Fußballspielern ja nicht in erster Linie um ein pädagogisches Verhältnis, und so gibt es auch andere Einflüsse, die Fans berücksichtigen sollten, wenn sie sich Gedanken machen über ihre Haltung zum Spiel des MSV Duisburg. Und da sehe ich eine Bewegung auf Seiten des Vereins, wie es sie seit Jahren nicht mehr beim MSV Duisburg gegeben hat. Motor dieses sich ändernden Verhältnisses zu den Fans scheint vor allem Bruno Hübner zu sein. Womöglich gibt es dafür ganz konkrete wirtschaftliche Gründe, wie es Tina vermutet, wenn sie einen Zusammenhang zwischen Verlängerung des Sponsorenvertrages mit Schauinsland und der Beziehung des Vereins zu den Fans herstellt. Wichtig sind diese Gründe nicht. Wichtig ist das Ergebnis, und das lässt sich seit der Verpflichtung von Milan Sasic als Trainer sehen.
Außerdem fällt seitdem bei Berichten über Trainer und Mannschaft um so mehr auf, wie sehr sich Peter Neururer immer auch selbst in den Medien zum Thema gemacht hat, wenn eigentlich über den MSV Duisburg berichtet wurde. Es ist wohltuend zu bemerken, wie sehr es seit der Verpflichtung von Milan Sasic weniger um Personen sondern um die Sache selbst geht. Ich wünsche mir sehr, dass die Zuschauer vor dem Spiel gegen den FC Augsburg daran denken. Ärgerlich könnte man dann immer noch werden. Und natürlich hoffe ich, dass das angesichts der dann gezeigten Leistung überhaupt nicht nötig ist.
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