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Akzente 2017 inoffiziell: Vom Akzente-Vorwort und Ruhr hoch n nebst Spardosen-Terzett sowie Reuter/Eisenberg

Am Freitag sind die  38. Duisburger Akzente eröffnet worden. In diesem Jahr lautet das Motto des Kulturfestivals Umbrüche. Ich begleite die Akzente mit einem inoffiziellen Programm im Zebrastreifenblog nunmehr im dritten Jahr. Ob ich an jedem Tag Zeit und Idee für einen Programmbeitrag habe, weiß ich am offiziellen Eröffnungstag nie. Eine Unwissenheit, die zum Motto der Akzente in diesem Jahr passt. Wenn sich etwas umfassend verändert, eben das geschieht, was gemeinhin mit einem Umbruch einhergeht, dann ist eins gewiss, wie das Leben nach einem solchen Umbruch aussieht, weiß niemand genau. Behauptet wird zumeist etwas anderes.

Im Vorwort des Akzente-Programmhefts spricht Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link mit seinem ersten Satz selbstbewusst davon, die Wirtschaft- und Sozialgeschichte der letzten 150 Jahre habe die Duisburger zu „Fachleuten des Umbruchs“ gemacht. Das klingt sehr technisch. Diese technische Sprache verweist für mich auf ein grundsätzliches Problem Duisburgs, wobei Duisburg nur stellvertretend für das Ruhrgebiet steht.

Es gibt ja eine Wahrheit in diesem Satz, die im Alltag der Bürger dieser Region zu finden ist. Die Bürger des Ruhrgebiets nehmen seit Generationen Wandel sehr bewusst wahr. Denn über Jahre war dieser Wandel ein meist von außen auferlegter Teil ihrer Lebens- und spezieller Arbeitswelt. Im technischen Klang der Sprache nun zeigt sich der Zugang zu diesem Wandel durch die politischen- und ökonomischen Eliten dieser Region. „Fachleute“ haben ihre Angelegenheiten im Griff. Obwohl Sören Link mit seinem Satz die Duisburger gerne alle zu Fachleuten machen möchte, geht dieser Satz an der Lebenswirklichkeit der Duisburger vorbei.

In dem Wort „Fachleute“ scheint ein Selbstbild dieser Region auf, dass diese Bürger nach meinem Eindruck gerade außen vor lässt. Ich vermute, nur wenige Duisburger werden sich als Fachleute des Umbruchs verstehen, auch nicht bildhaft. Die technische Sprache erinnert daran, wie schwer es das Ruhrgebiet mit dem Bild seiner selbst hat.

Andererseits gibt mir dieser Satz die Gelegenheit an einen Song vom Spardosen-Terzett zu erinnern, den ich schon längere Zeit in die Heimatliedsammlung Sektion Ruhrstadt habe aufnehmen wollen. In regelmäßigen Zyklen wird im Ruhrgebiet versucht außerhalb der Region ein gutes Bild abzugeben. Das führt dann schnell dazu, dass „Fachleute“ so ein Bild kommunizierbar machen sollen. Manchmal sind das Imagekampagnen, 2008 aber ging es nur um einen Slogan. Anstatt vor Ort im Ruhrgebiet über solch einen Slogan nachzudenken, wurde eine Düsseldorfer Agentur beauftragt. Ruhr hoch n – Team-Work-Capital war das gut bezahlte Ergebnis. Der  Slogan war zwar ohne große Wirkkraft aber gut geeignet, ihn in die Mangel zu nehmen.

 

Mit einem Klick weiter findet ihr Heimatlied – Sektion Ruhrstadt – Alle Folgen

Auch Matthias Reuter und Benjamin Eisenberg hatten sich des Slogans angenommen.

 

Mit einem Klick weiter zu allen Beiträgen des inoffiziellen Akzente-Programms 2017 im Zebrastreifenblog.

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Heimatlied – Sektion Ruhrstadt – Folge 5: Das Steigerlied in sieben Variationen

Das Steigerlied gehörte ja zunächst weniger zum Ruhrgebiet als zum Bergbau. Doch je weniger Bergbau es im Ruhrgebiet gab, desto kraftvoller entfaltete sich seine Wirkung als identitätsstiftendes Lied für die Stadtlandschaft. Innerhalb eines Fußballstadions kann das momentan noch zu Irritationen führen, weil beim FC Schalke 04 jemand früh auf die gute Idee kam, diese identitätsstiftende Kraft des Steigerlieds anzuzapfen. Je bedeutsamer das Steigerlied für die gesamte Ruhrgebietsöffentlichkeit aber ist, desto weniger wird Schalker Fußballidentität mit anklingen. Eine Generationenfrage womöglich.

Spardosen-Terzett und der Männergesangsverein Concordia

Chor der Ruhrkohle AG

Mit der Anmutung von klassischer Musik: Philharmonischer Chor Bochum

Mit der Anmutung des Glamrock: Rockomat

Mit der Anmutung des Metal: Die Knappen bei der Live-Premiere in Bochum

Mit der Anmutung des Techno

Weltmusik-Variationen über die Melodie

Hinweise auf weitere online zu findende Ruhrstadt-Lieder nehme ich gern entgegen. Helft mit die Sammlung wachsen zu lassen.

Mit einem Klick weiter findet ihr Heimatlied – Sektion Ruhrstadt – Alle Folgen

 

 

Die neue Reihe: Heimatlied – Sektion Ruhrstadt – Folge 1: Das Spardosen-Terzett

Nachdem ich mir neulich in diesen Räumen hier über Identität im und des Ruhrgebiets Gedanken gemacht habe, greife ich ab heute das Wissen und Fühlen der Menschen dieses Ruhrgebiets von Gemeinsamkeit auf. Neben der Liedsammlung des Ruhrstadt-Stadtteils Duisburg beginne ich also meine Serie “Heimatlied – Sektion Ruhrstadt“. Da meine Absicht sich gegenüber meiner Beschäftigung mit Duisburgs Liedgut nicht verändert hat, kann ich mich nur wiederholen. „Heimatlied – Sektion Ruhrstadt“ verstehe ich als dokumentierende Sammlung. Nicht immer entspricht, was zu hören ist, meinem musikalischen Geschmack. Auch nicht jeder Text findet meine inhaltliche Zustimmung. Doch gute Heimatlieder entstehen nur, wenn eine breite Basis regelmäßigen Schaffens vorhanden ist. Das sagt der Kölner in mir. Es gibt wahrscheinlich keine Stadt in Deutschland, die derart oft besungen wird – nur zu häufig mit den simpelsten Melodien und den entsprechend simpelsten Worten über das Kölsch, den Dom und das lecker Mädche. Doch das macht nichts, denn die sehr guten, überdauernden Lieder entstehen nur, wenn das Besingen der Heimatstadt selbstverständlicher Teil der Alltagskultur ist.

Vom Spardosen-Terzett gibt es mit „Glück auf, Ruhrgebiet“ eine Ruhrgebiets-Hymne im unverkennbaren Sound der Combo. Das Kulturhauptstadtjahr 2010 hatte auch die Essener Musiker inspiriert. Das Ganze klingt dann doch gleich bodenständiger als das seinerzeit von Herbert Grönemeyer vorgestellte Auftragswerk.

Auch wenn ich meinen einleitenden Worten sofort widerspreche und hier nun mehr als das Dokumentarische erkennbar wird, sobald ich Herbert Grönemeyers Auftragswerk erwähne, kann ich nicht anders als René Steinberg mit seinen witzigen Anmerkungen zu „Komm zur Ruhr“ zu Wort kommen zu lassen.

 


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