Es ist zwar schon ein paar Tage her, dass das Interview mit dem Präsidenten des Kartellamts Andreas Mundt in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht wurde, aber diese elegante Spitze von ihm gegen den Profifußball möchte ich euch nicht vorenthalten.
Das Interview wurde geführt, nachdem das Bundeskartellamt veröffentlichte, wie es die 50-plus-1-Regel wettbewerbsrechtlich bewertet. Die Prüfung geschah auf Bitten der DFL hin. Die sportpolitischen Ziele dieser Regel wurden nicht in Frage gestellt. Problematisch seien aber die Ausnahmeregeln für die TSG Hoffenheim, Bayer Leverkusen und den VfL Wolfsburg.
RB Leipzig ist ein Sonderfall, da der Verein formal nicht von der 50-plus-eins-Regel ausgenommen ist. Im Interview warf Andreas Mundt allerdings die Frage auf, ob die sportpolitische Zielsetzung mit der findigen Auslegung des Vereinsrechts bei RB Leipzig zusammen passe. Seiner Meinung nach müsse auch das bei der DFL mitdiskutiert werden.
Schön war es zu lesen, wie beiläufig und elegant er die besondere Rolle, die dem Fußball in der Gesellschaft zugemessen wird, ins Leere laufen ließ. Die DFL hat nun eine Aufgabe. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn der Fußball nun mal zum Wirtschaftszweig der Unterhaltungsindustrie geworden ist, gilt es eben auch entsprechende Regeln zu beachten. Der gern genommene Ausweg ist das Verweisen auf die kulturelle und soziale Bedeutung, die entsprechende Sonderbehandlung ermöglichen soll. So geht das seit Gründung der Bundesliga. In diesem Spannungsfeld bewegen auch wir Anhänger uns.

Neueste Kommentare