Neulich, nachdem ein Spiel lang das 1000. Fußballtor des MSV Duisburg in der Zweiten Liga nicht hatte fallen wollen, sah ich vorsichtshalber mal nach, ob wir uns in Duisburg notfalls ein Tor kaufen können. Nachher hätte die Duisburger Sportmedienmaschinerie noch an so einer Minutenzählerei Gefallen gefunden, als ob die Mannschaft nur aus Stürmern ohne Torerfolg bestände.
Ihr wisst das natürlich längst. Es gibt Fußballtore zu kaufen. Praktischerweise ist das Tor des von mir gefundenen Tore-Anbieters ganz klein. Dadurch, so verrät mir die aufgeräumte junge Frau im Verkaufsspot, „ist es wiederum sehr handlich. Dadurch können Sie es überall mit hinnehmen.“ Was nicht unwichtig gewesen wäre, da auf jedes Heimspiel ohne Torerfolg das Auswärtsspiel unweigerlich folgt. Der junge Mann im Clip scheint mir wissend zuzunicken.
Hört man die anpreisenden Worte des sportlichen Pärchens im Clip, möchte man so ein Tor im Haushalt gar nicht missen. Es behebt offenbar nicht nur den Tormangel. Zudem ist es zutraulich und ein schmückendes Glanzstück für jede Spielerwohnung. Seine vorbildhafte Standfestigkeit verhilft zu innerem Wohlgefühl. Die Mannschaftspsyche wird so gestärkt. Nicht zu vergessen die gesundheitsstabilisierende Wirkung des Nylonnetzes. Dieses Netz bietet nicht nur jedem Ball eine gemütliche Heimstatt, sondern hilft auch nach regelmäßigem Anfassen Infekte zu verhindern. Viele zufriedene Kunden erzählen zudem von Kreuzbandrissen, Schienbeinköpfchen-Verletzungen und Prellungen des Großzehs, die durch fachgerechten Torgebrauch schneller heilten. Zahlreiche zerrüttete Spielerehen wurden nach gemeinsamen Einnetzen zu zärtlichsten ewigen Liebesbeziehungen. Wenn im Bewegtbild Ware verkauft wird, geschehen nach dem Einkauf wahre Wunder.
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