Selbst vom Alphabet noch benachteiligt – Marco Antwerpen ein a geklaut

Marco Antwerpen, der Trainer vom 1. FC Kaiserslautern, gehört vermutlich zu solchen Personen, die zwitschernde Vögel am Morgen als persönliche Beleidung betrachten. Jemand wird schon dafür verantwortlich sein, dass sie vor seinem Fenster Geräusche machen. Jemand, der ihn an seinem Schlaf hindern will, um seine Arbeitskraft zu schwächen. Im Zweifel haben sich die Schiedsrichter der letzten Spiele zusammengeschlossen. Sie wollen sich rächen, weil er einfach Wahrheiten über sie ungeschönt ausspricht.

Ich muss sagen, meine Freude über den späten Ausgleich durch Wilson Kamavuaka zum 2:2-Unentschieden im Spiel gestern gegen Kaiserslautern ist noch größer, seitdem ich gerade die Pressekonferenz nach dem Spiel gesehen habe. Dabei gehört Schadenfreude nur selten zu meinen spontanen Empfindungen. Marco Antwerpen ist schon was besonderes. Wie kann man derart blind für die zweite Halbzeit sein? Wie kann man sich in einer eigenen Welt derart behaglich einrichten und sich ständig benachteiligt fühlen?

Sogar ein „a“ haben sie ihm vorenthalten. So würde er wahrscheinlich sagen, wenn man ihn darauf aufmerksam machte, dass an seinem Statement auf der PK etwas nicht gestimmt hat. Er würde auf den MSV verweisen, den Pressesprecher Martin Haltermann. Der Schiedsrichter, der Stadionsprecher, irgendeiner war es bestimmt. Er antwortete ja auf die Frage eines Kollegen, er habe dem Schiedsrichter nach dem Spiel nur gesagt, warum „Kamavuka“ (sic) noch auf dem Platz stände. In diesem Satz offenbart sich sein ganzes Wesen. Der Mann lebt in einer Welt, in der es Spieler gibt, die keiner kennt. Was soll so ein armer Schiedsrichter dann machen? Er kann doch niemanden vom Platz stellen, der gar nicht spielt.

Neben einem solchen unsympathischen Fantasten wie Marco Antwerpen hat es Philipp Klug ganz gut gemacht. In der Nachbesprechung seines PK-Auftritts braucht er allerdings den Hinweis, dass nicht „vieles“ von dem Kollegen-Statement richtig war sondern nur einiges. Schließlich hat er die zweite Halbzeit deutlich anders gesehen als sein Kollege. Ich übrigens auch.

Wir sind uns einig, in der ersten Halbzeit gab es nur eine kurze Phase zwischen der 30. und 40. Minuten, in der die Mannschaft sicher im Spiel war. Die Halbzeitpause kam zur rechten Zeit. Erst nach dem Wiederanpfiff schien das Spiel für den MSV richtig zu beginnen. Aber für Marco Antwerpen hatte der FCK ja alles im Griff. Nein, hatte er nicht. Es war ein ausgeglichenes Spiel nach dem 1:1-Zwischenstand. Es war hart umkämpft. Marco Antwerpen kann in seiner blinden Selbstgewissheit nicht wahrnehmen, dass dieser MSV in der zweiten Halbzeit nicht nur auf keinen Fall verlieren wollte, diese Mannschaft wollte gewinnen. Dazu hat sie einiges versucht. Der FCK hat gut dagegen gehalten. Weder der Sieg der einen noch den anderen Mannschaft wäre unverdient gewesen. Wenn man den Blick von Wilson Kamavuaka beim Jubel nach seinem Ausgleich sieht, weiß man aber, diese Zebras haben im Grunde gewonnen.

2 Kommentare

  1. Total unsympathische und vollkommen arrogante Analyse. Selten habe ich mich über einen Trainer so aufgeregt, wie diesen realitätsfremden Typen.

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