Das Netz vergisst keinen Höhner-Auftritt


In den Tagen um das rheinische Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach finden immer wieder auch Anhänger beider Vereine über Suchmaschinen auf diese Seite, weil ich unlängst auf beider Gemeinsamkeit mit dem MSV Duisburg hingewiesen habe. Es beschäftigt die Fans also weiterhin, was in Köln inzwischen die „Schal“-Affäre genannt wird, nämlich der Auftritt von „De Höhner“ mit Gladbach-Fan-Schal bei der Karnevalssitzung von Borussia Mönchengladbach.

Dazu kann ich nun noch erzählen, vor dem Spiel des FC gegen die Borussia gab es einen Friedensgipfel zwischen FC-Fans und dem Höhner-Gründungsmitglied Janus Fröhlich. Wie es sich für eine richtige Paartherapie gehört, haben sich dort unter Anleitung von Mediatoren, den Fanprojekt-Vertretern, die Betroffenen richtig ausgesprochen. Dabei erwies es sich allerdings von leichtem Nachteil für eine schnelle Einigung, dass der enttäuschte Partner mit mehreren Zungen sprach. Plötzlich gab es auf Fan-Seite auch Verständnis für den Berufsmusiker im FC-Fan Janus Fröhlich. Dennoch herrschte im vielzüngigen Gruppenpartner das  romantische Ideal der einmal per Hymne geschworenen lebenslangen Treue vor. Und auch das kennt man aus der Paartherapie, Reue, die gezeigt wird und das Erneuern alter Treueschwüre des fehltretenden Partners. Janus Fröhlich verspricht jedenfalls,  „unter diesen Umständen“ nicht noch einmal auf der Karnevalssitzung der Borussia auftreten zu wollen. Doch so schnell glaubt ein enttäuschter Partner natürlich nichts mehr. Diese neu geschworene Treue wird sich erst noch erweisen müssen. Mancher fürchtet  schon, dass „De Höhner“ nun der so verführerischen Allemania in Aachen erliegen. Der liederlichen Angebote gibt es nämlich für so einen attraktiven Brauchtumspartner mehr als genug.

Was uns zum MSV zurückführt. Als „alter Fahrensmann“ (E. Lienen) in Sachen Medien nutze ich doch die Neugier der Öffentlichkeit auf Geschichten um „De Höhner“ und presse noch die  letzte kleine „News“ (Privat-TV) aus der Affäre. Denn eine richtige Affäre hat immer auch Nebenschauplätze. Schließlich lüftet man die Decke nicht, ohne dass auch andere unangenehme Dinge zu Tage kommen. Ich sage da nur MSV-Hymne und „De Höhner“.  Und siehe da, das Netz vergisst nichts. So etwas nennt man wohl einen Indizienbeweis für meine Vermutung, wie es dazu gekommen ist, dass die Musiker von „De Höhner“ die MSV-Hymne eingespielt haben.

Auf dieser Fan-Seite für „De Höhner“ lassen sich die Zeitungsartikel über deren Auftritte nachlesen. Gibt man dort beim Browser in der Suchfunktion „MSV“ ein, findet man einen Artikel der WAZ, deren entscheidende Stellen ich hier gerne zitiere:

Die Artisten hatten ihren letzten Salto geschlagen, die Instrumente der Höhner waren verklungen – doch die Zuschauer im Zirkuszelt gingen einfach nicht nach Hause. Minutenlang schallte der Gesang aus hunderten von Kehlen am Donnerstagabend durch den Innenhafen: Viva Colonia, mitten in Duisburg.

[…]

Auch das Publikum wurde in das bunte Manegenschauspiel einbezogen. Clown Georg Leiste kletterte durch die Reihen und stiftete Unruhe. Aktiviert wurden auch die anwesenden MSV-Spieler samt dem Vereinspräsidenten Walter Hellmich. Sie durften das Seil für den Tanz des Clowns strammziehen. Und wieder bewies sich: Walter Hellmich kann anpacken.

Westfälische Allgemeine Zeitung, den 7. Mai 2004 (Hervorhebung von mir)

Für verhörende Kriminalbeamte ist solch ein Indizienbeweis ein Schritt auf dem Weg zum Geständnis.

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