Auf größeren Geburtstagsfeiern gibt es nicht selten das Hallo beim Wiedersehen nach längerer Zeit. Meist bringt man sich dann kurz auf den Stand der jeweiligen Geschichte, um später irgendwann auch mal die geteilten Erinnerungen hervorzuholen. Beim Geburtstagsfeiern des Vereins unserer Zuneigung will ich es heute nicht anders halten. Kollege Zeindler hat das folgende wunderbare Stück aus dem Archiv des Aktuellen Sportstudios hervorgeholt. Der ein oder andere wird es vielleicht kennen, aber wie das mit schönen Erinnerungen ist, sie tauchen immer wieder auf.
Nicht oft gibt es den Zeitgeist der 1970er Jahre nämlich derart vielschichtig in so kurzer Zeit zu fassen. Die Gesellschaft verändern, hieß es, überall, selbst in einem der konservativsten Bereiche dieser Gesellschaft, dem Fußball. In so einem Fall nahm man sich zunächst Äußerlichkeiten vor und begleitete das dennoch mit großem Gestus des Guten und Schönen. So will der Farbdesigner desingermäßig klug daherreden. In seinen Stichworten klingt er aber leider nur warenhausverkäuferhaft. Was dennoch die Richtung der Veränderung weist. Günter Netzer bringt es anschließend auf den Punkt: Service für den Zuschauer. Da steckt die ganze Veränderung des Fußballs ab Anfang der 90er Jahre in einem Satz. Hinzu kommen die Bewegungen der Tänzer und Tänzerinnen. So leicht und locker wollen sie sein, und so bemüht wirken sie zuweilen. Selbstverständliche Leichtigkeit in Zeiten des Wandels ist nicht einfach. Nun aber genug erzählt. Seht selbst, der Vorschlag für den MSV ist ab Minute 1.30 zu sehen. Man sollte sich den ganzen Clip aber nicht entgehen lassen. Nicht oft haben die Beharrungskräfte einer Gesellschaft derart leichtes Spiel. Tradition sticht Zeitgeist problemlos. Herzlichen Glückwunsch, MSV Duisburg!
0 Antworten to “Eine Geburtstagsfeieranekdote – Tradition sticht Zeitgeist in den 1970ern”