Sicher bin ich mir nicht, ob ich wie stets meine Wünsche für das neue Jahr mit einem Rückblick auf die meistgelesenen Texte des letzten Jahres verbinden soll. Am besten wäre es doch, nur nach vorne zu sehen. Dieses alte Jahr konnten wir doch ziemlich vergessen. Als ob es uns nur dieselben Sorgen um den MSV wie im Jahr davor gebracht hätte. Es gab ja einige andere, etwas gewichtigere Miseren mehr. Wenigstens in Sachen Bewältigung der Pandemie lässt sich beim Blick auf die nächste Zeit mit Christian Drosten Mut schöpfen. Mit den Folgen für diese Gesellschaft werden wir allerdings noch etwas länger zu tun haben. Was gäbe ich aber um einen Christian Drosten für den MSV, der in klarer, nachvollziehbarer Weise Risiken benennt, Entwicklungen unter bestimmten Bedingungen beschreibt und für die nahe Zukunft leichte Zuversicht erkennen lässt. Diese Zuversicht beim MSV fällt inzwischen auch mir schwer.
Zwei Jahre nacheinander haben meine Wünsche für die Fußballer der Zebras und für die Verantwortlichen nicht gefruchtet. So gerate ich nicht nur beim Rückblick ins Grübeln, selbst das Wünschen droht mir zur leeren Geste zu werden. Zumindest beim Wünschen in Richtung Verein, bei euch anderen mag es ja besser gewirkt haben. Deshalb: Alles Gute für 2022! Auf dass euch gelingt, was ihr erhofft in diesem neuen Jahr.
Für euch Fußballer des MSV und für euch Verantwortliche auf allen Ebenen halte ich natürlich auch einen Wünsche-Sack bereit. Darin gibt es vor allem eins: Wünsche zu Siegen und Erfolg. Wir machen es in diesem Jahr aber anders. Ihr nehmt bei Gelegenheit. Vielleicht helfen die Wünsche auf diese Weise mehr.
Nun zu den meistgelesenen Texten des letzten Jahres im Zebrastreifenblog. Eines steht fest: Das Jahrzehnt der BVB-Fußballtorten ist vorbei. Seit Jahren liefen sie schon nur außer Konkurrenz auf den vorderen Plätzen mit. Nun sind wohl alle BVB-Fans einmal bebacken. Eine neue kulinarische Attraktion muss her. Dennoch gibt es weiterhin einen Beitrag außer Konkurrenz. Google schickt seit einigen Jahren bei Spielen von Arminia Bielefeld die Fans der jeweiligen Gegner zu meinem Anekdoten-Text darüber, wie die Bielefelder Alm zu ihrem Namen kam. Mal schauen, wann Fußballdeutschland genug Expertenwissen der besonderen Art kennt und auch dieser Text aus der Spitzengruppe verschwindet.
Die Texte auf Platz fünf bis drei dokumentieren die Krise beim MSV über das gesamte Jahr hinweg und mit unterschiedlichen Themen. Diese Krise ist so grundlegend, dass ich in meinen Texten sämtliche Bereiche rund um Sport, Fans und Verein aufgegriffen habe. Platz 5 belegt Nicht MSV, nur ich, ich, ich beim Pfiff. Zu lesen ist mein runter geschriebener Ärger über die unsäglichen Pfiffe gegen Dominik Schmidt nach seiner Einwechslung im Spiel gegen Meppen. Auf Platz 4 befindet sich mein Kommentar zur Jahreshauptversammlung, so weit ich sie besuchen durfte: Der MSV, der Presseausschluss und geleistete Arbeit. Auf Platz 3 steht ein Text vom Beginn des Jahres, der weiter aktuell ist und für dessen „Muss“ eigentlich im Laufe der nächsten Tage eine Nachricht versprochen war. Ein Muss: Der Mann fürs Planen unter Druck. Allerdings braucht man viel Fantasie, um den Platz neben oder über Ivo Grlic zu finden für die zusätzliche sportliche Kompetenz beim MSV.
Auf den ersten beiden Plätzen aber befinden sich Texte, die uns aus den gegenwärtigen Sorgen führen. Platz 2 zeigt, wie sehr uns Erfahrungen als Fan des MSV aus der Vergangenheit interessieren. Im Fangedächtnis des MSV Duisburg sammel ich seit Jahren Erinnerungen, bei denen der MSV eine besondere Rolle spielte. Hans F., Jahrgang 38, erzählte mir Von Auswärtsfahrten in den 50ern und Kloppereien.
Mit einem großen Vorsprung befindet sich auf Platz 1 ein Text, der das große Bedürfnis von uns MSV-Fans nach ablenkendem, unterhaltsamen Spaß aufzeigt. Ein für mich kurios klingender Ticker-Eintrag beim Kicker vom Spiel KFC Uerdingen gegen den VfB Lübeck im März ließ mich eine satirische Meldung verfassen: Dritte Liga testet Regeländerung – Tim Albutat als erster betroffen.
Zum Schluss nun muss ich wiederholen, was letztes Jahr bei der Gelegenheit schon hier stand: Hoffen wir auf den Klassenerhalt. Hoffen wir auf ein Wiedersehen im Stadion, für das der Klassenerhalt die sportlichen Voraussetzungen schafft. Ich hoffe aber auch auf den sportlichen Erfolg – und das ist neu in diesem Jahr, weil das Buch von Tina Halberschmidt und mir im Oktober erschienen ist -, weil Fans ohne Sorgen sich auch mal wieder für Bücher über den MSV interessieren könnten. Auf dass die Lachtherapie als Lektürefolge von MSV Duisburg. Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten nicht mehr gebraucht werden muss. Habt ein gutes Jahr. Bleibt gesund!
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